HQ-Trust-Chef Reinhard Panse
Ein Risiko für die Kapitalmärkte
Aktualisiert am 05.03.2020 - 15:15 Uhr
Ob Trump in den USA, Erdogan in der Türkei oder Putin in Russland: Populistische Politiker stehen in vielen Ländern an vorderster Front. Reinhard Panse von HQ Trust erklärt, wie sie mit ihren Parolen die Kapitalmärkte beeinflussen können.
Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks propagierte der amerikanische Ökonom Francis Fukuyama das Ende der Geschichte. Nicht nur er war der Meinung, dass Demokratie und Kapitalismus gesiegt hätten und es damit keine gegensätzlichen Staatsformen und somit auch keine Konflikte mehr geben würde. Diese Fehlprognose dürfte Herrn Fukuyama für immer einen Platz in den Geschichtsbüchern sichern, deren letzte Auflagen wohl noch nicht geschrieben sind.
Die folgende Darstellung zeigt die wesentlichen vier Faktoren, die in den letzten Jahren den Aufstieg des Populismus verursacht haben, dessen Wesen nachfolgend näher erläutert wird.
Die zentrale Ursache der heutigen Probleme ist...
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Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks propagierte der amerikanische Ökonom Francis Fukuyama das Ende der Geschichte. Nicht nur er war der Meinung, dass Demokratie und Kapitalismus gesiegt hätten und es damit keine gegensätzlichen Staatsformen und somit auch keine Konflikte mehr geben würde. Diese Fehlprognose dürfte Herrn Fukuyama für immer einen Platz in den Geschichtsbüchern sichern, deren letzte Auflagen wohl noch nicht geschrieben sind.
Die folgende Darstellung zeigt die wesentlichen vier Faktoren, die in den letzten Jahren den Aufstieg des Populismus verursacht haben, dessen Wesen nachfolgend näher erläutert wird.
Die zentrale Ursache der heutigen Probleme ist zunächst in der schlechten Wirtschaftspolitik in vielen Ländern in den letzten Jahrzehnten zu suchen. Um eine Wiederholung der „Großen Depression“ von 1929 bis 1933 mit den bekannten politischen Folgen zu vermeiden, bekämpfte man ab den 60er Jahren jede Rezession mit erhöhten Staatsausgaben, ohne jedoch die dadurch entstandenen Schulden in der folgenden Erholung zurückzuzahlen.
Zusätzlich baute man ein bis heute immer stärker aufgeblähtes Sozialsystem, das den Einzelnen vor wirtschaftlichen Schwierigkeiten schützen sollte. Dabei wurde jedoch die demografische Entwicklung – die Geburtenrate brach zuerst in Japan, ab 1966 in Deutschland und anderen Industrieländern ein - völlig ausgeblendet.
In dieser verantwortungslosen Politik, die seit Jahrzehnten weniger für die Absicherung der Einkommensschwachen, sondern für den Kauf von Stimmen aus der Mittelschicht betrieben wurde (Mütterrente, Facharbeiterrente…), kann man durchaus Elemente des heute vielgescholtenen Populismus erkennen.
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