Analyse von HQ Trust So schlagen sich Infrastruktur-Investments in Zeiten hoher Inflation
Investitionen in Infrastruktur gelten als defensiver Baustein im Portfolio und Inflationsschutz – aber stimmt das auch? Wie sich solche Investments in Zeiten in schwacher Konjunktur, hoher Inflation und großer Unsicherheit in der Vergangenheit geschlagen haben – und wie aussichtsreich diese Anlagen 2023 bleiben, hat die Investmentgesellschaft HQ Trust ausgewertet.
Die Grafik von Kristina Chorna, Leiterin Infrastruktur, und Michel Caspary, Investment Manager Immobilien und Infrastruktur, zeigt die durchschnittliche Rendite privater Infrastruktur-Investments im Vergleich zu dem breiten Aktienindex MSCI World und dem S&P Infrastructure, der 75 Aktien aus der Branche enthält. Zudem haben sich die Infrastruktur-Experten die Rendite in verschiedenen Inflationsphasen angeschaut.
Infrastruktur schlägt sich vor allem in Zeiten hoher Inflation gut
Das Ergebnis: „Private Infrastrukturanlagen bieten attraktive und stabile Renditen, auch in einem inflationären Umfeld“, meint Kristina Chorna. Vor allem in Phasen schwächerer Kapitalmärkte hätte die Anlageklasse ihre Stärken ausspielen können: „Besonders gut schlug sich der Bereich in Phasen mit niedrigem BIP-Wachstum und hoher Inflation.“ Ein Grund sei, dass steigende inflationsbedingte Kosten und Zinsen meist durch vertragliche Vereinbarungen, Regulierung oder Preissetzungsmacht an Kunden weitergegeben werden könnten.

Für Infrastruktur-Investments spreche auch der große Bedarf, so die Experten: „Die Nachfrage nach privaten Infrastruktur-Investments bleibt hoch“, meint Michel Caspary. Durch die aktuellen Investitionen könne der Bedarf nicht gedeckt werden, der bis 2040 jährlich auf 3,9 Billionen US-Dollar geschätzt werde. „Demgegenüber standen gerade einmal 178 Milliarden US-Dollar, die im Jahr 2022 von Infrastrukturfonds eingesammelt wurden“, so Caspary weiter. Dies entspricht demnach lediglich 4,6 Prozent des weltweit benötigten Geldes.
Den größten Investitionsstau gibt es ihrer Auswertung zufolge derzeit in Asien. Auch in Europa und Nordamerika werde aber deutlich mehr Geld benötigt, als von Fonds eingesammelt werde. Aus Branchensicht sei der Bedarf bei Transport und Energie am höchsten, gefolgt von Telekom und Wasser. Krisen oder Konjunktureinbrüche könnten Infrastruktur-Investments zudem wenig anhaben, meint der HQ-Trust-Experte: „Da Infrastruktur essenzielle Dienstleistungen anbietet, geht die Nutzung in aller Regel nur geringfügig zurück.“