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Hüfners Wochenkommentar „Das Ende der Hausse muss keine Katastrophe sein“

in MärkteLesedauer: 4 Minuten
Martin Hüfner
Martin Hüfner
Ich muss noch einmal auf die Aktien zu sprechen kommen. So richtig zufriedenstellend war die Entwicklung  im bisherigen Verlauf des Jahres nicht. Es gab zwar ein paar Anläufe zu stärkeren Kurssteigerungen. In Deutschland wurde beim Dax die 10.000er Marke überschritten. Aber dauerhaft war das alles nicht. Die Kurse bildeten sich schnell wieder zurück. Insgesamt  ist der Dax in den ersten sieben Monaten nur um 2,1 Prozent gestiegen. Nach den Zuwächsen in den letzten beiden Jahren (29 Prozent und 26 Prozent) ist das mager.

Im Weltmaßstab sieht das Bild nicht viel anders aus. Die Grafik zeigt, dass der amerikanische Dow kaum schneller gestiegen ist als der Dax. Der Nikkei-Index verlor 5,7 Prozent. In Großbritannien gab es ein minimales Plus von 0,7 Prozent. Der österreichische ATS ging 6,7 Prozent zurück. Lediglich in Italien und Spanien sowie in ein paar Schwellen- und Entwicklungsländern gab es stärkere Kurssteigerungen (unter anderem in Indien, Brasilien).

Gemischtes Bild
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Aktienkurse im ersten Halbjahr 2014

Quelle: Economist

Was ist davon zu halten? Ist das nur eine vorübergehende Pause? Oder geht der große Aufschwung zu Ende? Müssen wir uns gar auf eine stärkere Abwärts-bewegung einstellen?

Nun sollte man die Entwicklung in einem so kurzen Zeitraum nicht überbewerten. Auch in den letzten Jahren waren die ersten sechs Monate jeweils meist wesentlich schwächer als die zweiten. Es kann also sein, dass wir Glück haben und dass im zweiten Halbjahr noch einige Kurssteigerungen kommen.

Andererseits muss man sehen, dass die Kapitalmärkte fundamental vor einer Zäsur stehen. Die beiden bisher treibenden Kräfte sind brüchig geworden. Zum einen neigt sich die Zeit der ultralockeren Geldpolitik nach gut fünf Jahren dem Ende zu. Im Oktober laufen die Wertpapierkäufe der amerikanischen Zentralbank aus. Für nächstes Jahr stehen dort vermutlich erste Zinserhöhungen an. In Europa sind wir zwar noch nicht so weit. Aber viel Spielraum für weitere Lockerungen der monetären Bedingungen gibt es hier nicht mehr.

Zum anderen ist das Wirtschaftswachstum nicht mehr so groß. Die noch zu Beginn des Jahres gehegte Hoffnung auf eine generelle konjunkturelle Belebung in der Welt hat getrogen. Die Welt steht zwar nicht vor einer neuen Rezession. Aber die Auftriebskräfte sind doch wesentlich schwächer als erwartet.
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