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Hüfners Wochenkommentar Der „Super-Oktober" der Zentralbanken

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DIE REAKTION AUF DEN BIG BANG
DAX
 
Quelle: Bloomberg

Schon jetzt haben die Märkte massiv auf den Big Bang reagiert. Am stärksten war das bei Aktien der Fall. Der DAX und der japanische Nikkei legten in zehn Tagen 800 Punkte zu, der amerikanische Dow 700 Punkte. Das zeigt die große Bedeutung der Geldpolitik für die Aktien. Wer diesen Markt richtig verstehen will, muss – jedenfalls in Zeiten wie diesen – nicht nur auf die Konjunktur schauen, sondern auch auf die Zentralbanken.

Bemerkenswert war, dass die amerikanischen Aktien trotz der angekündigten Zinserhöhung anzogen. Dahinter steht freilich kein monetärer Mechanismus. Es war ganz einfach die Erleichterung der Investoren, dass die amerikanische Notenbank nicht in Untätigkeit verharrt, sondern das Heft in die Hand nimmt. Wenn die Zinserhöhung dann wirklich kommt und im nächsten Jahr weitere Schritte vorgenommen werden sollten, kann sich die Stimmung am Markt drehen.

Der US-Dollar befestigte sich angesichts der unterschiedlichen Politiken in den USA und den anderen Ländern handelsgewichtet rund um den Globus um knapp 2 Prozent. Das war weniger als ich gedacht hatte. Offenbar ist der Markt der Meinung, dass der Dollar schon sehr hoch notiert. Jede weitere Aufwertung würde Ungleichgewichte in der US-Wirtschaft hervorrufen. Die Bondrenditen haben am wenigsten reagiert. Sie sind in Europa zunächst lehrbuchmäßig zurückgegangen, dann aber gleich wieder gestiegen. Hier scheint die "Luft raus" zu sein.