Hüfners Wochenkommentar Die Krise nach der Krise
Martin Hüfner ist Chefvolkswirt vom Assenagon Asset Management
Die Struktur der neuen Eurokrise unterscheidet sich in wichtigen Punkten von dem, was vor vier Jahren begann. Daher sind auch die Konsequenzen für Anleger andere. Eine Ursache für die gegenwärtige Verunsicherung der Märkte ist die unbefriedigende Entwicklung in Europa in den letzten Monaten.
Es gibt Indizien, dass das Gespenst der Eurokrise wieder zurück ist. Die Lage auf dem alten Kontinent ist, so schrieb die Süddeutsche Zeitung vergangene Woche, so ernst wie seit zwei Jahren nicht mehr. Ist das richtig?
Stehen wir wieder am Anfang einer neuen Krise und müssen uns auf Jahre mit Nachtsitzungen in Brüssel und schmerzhaften Reparaturarbeiten einstellen? Meine Antwort: Ja, es gibt eine neue Krise in Europa.
Wichtigstes Indiz ist, dass kein Kapital mehr aus dem Ausland auf den Kontinent kommt. Aber nein, das ist keine Neuauflage der Ereignisse, wie wir sie 2010 hatten.
Es ist – jedenfalls bisher – kleiner, weniger gefähr-lich und unterscheidet sich in wichtigen Punkten. Es er-scheint nur deshalb so dramatisch, weil die erste Euro-krise noch nicht vorbei ist.
Hier die Gründe: Schauen Sie sich zunächst die Target-Salden im Europäischen Zahlungsverkehr in der Grafik an. Sie sind ein guter Indikator für die Lage in der Währungsunion.
Ich habe das in meinem neuen Buch "40 Geldfallen, die Sie besser vermeiden" ausführlich beschrieben. Diese Salden sind bis 2012 auf 750 Milliarden Euro gestiegen. Sie haben sich seitdem bis auf 450 Milliarden Euro verringert.
In den letzten zwei Monaten haben sie sich gerade mal um 36 Milliarden Euro erhöht (5 Prozent der ursprünglichen Größenordnung).
Die längere Perspektive
Target-Salden der Bundesbank mit der EZB in Milliarden Euro
Quelle: Ifo
Das sieht nicht nach einer neuen Krise aus. Es ist eher eine Unterbrechung des vorherigen Besserungsprozesses. Freilich besteht die Gefahr, dass es, wenn wir nicht aufpassen, größer wird.
Wichtig ist ferner: Anders als in der ersten Eurokrise geht es jetzt nicht mehr um die Existenz der Gemeinschaftswährung. Sie steht nirgendwo mehr zur Disposition. Kaum jemand will zu den früheren nationalen Währungen zurück.
Es gibt Indizien, dass das Gespenst der Eurokrise wieder zurück ist. Die Lage auf dem alten Kontinent ist, so schrieb die Süddeutsche Zeitung vergangene Woche, so ernst wie seit zwei Jahren nicht mehr. Ist das richtig?
Stehen wir wieder am Anfang einer neuen Krise und müssen uns auf Jahre mit Nachtsitzungen in Brüssel und schmerzhaften Reparaturarbeiten einstellen? Meine Antwort: Ja, es gibt eine neue Krise in Europa.
Wichtigstes Indiz ist, dass kein Kapital mehr aus dem Ausland auf den Kontinent kommt. Aber nein, das ist keine Neuauflage der Ereignisse, wie wir sie 2010 hatten.
Es ist – jedenfalls bisher – kleiner, weniger gefähr-lich und unterscheidet sich in wichtigen Punkten. Es er-scheint nur deshalb so dramatisch, weil die erste Euro-krise noch nicht vorbei ist.
Hier die Gründe: Schauen Sie sich zunächst die Target-Salden im Europäischen Zahlungsverkehr in der Grafik an. Sie sind ein guter Indikator für die Lage in der Währungsunion.
Ich habe das in meinem neuen Buch "40 Geldfallen, die Sie besser vermeiden" ausführlich beschrieben. Diese Salden sind bis 2012 auf 750 Milliarden Euro gestiegen. Sie haben sich seitdem bis auf 450 Milliarden Euro verringert.
In den letzten zwei Monaten haben sie sich gerade mal um 36 Milliarden Euro erhöht (5 Prozent der ursprünglichen Größenordnung).
Die längere Perspektive
Target-Salden der Bundesbank mit der EZB in Milliarden Euro
Quelle: Ifo
Das sieht nicht nach einer neuen Krise aus. Es ist eher eine Unterbrechung des vorherigen Besserungsprozesses. Freilich besteht die Gefahr, dass es, wenn wir nicht aufpassen, größer wird.
Wichtig ist ferner: Anders als in der ersten Eurokrise geht es jetzt nicht mehr um die Existenz der Gemeinschaftswährung. Sie steht nirgendwo mehr zur Disposition. Kaum jemand will zu den früheren nationalen Währungen zurück.
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