Schwieriger Monat voraus Heiße Wochen am Devisenmarkt
Der August ist normalerweise ein heißer Monat für die Urlauber. An den Finanzmärkten geht es dagegen meist ruhiger zu. Viele Händler und Anleger sind in den Ferien. Parlamente haben geschlossen. Politiker und Zentralbanker verdauen den Stress der vorherigen Monate und bereiten neuen Stress im Herbst vor.
Ursprünglich sah es so aus, als ob es auch in diesem Jahr wieder so werde. Dann aber kam es ganz anders. An den Bondmärkten wurden bei den Zinsen Tiefstände erreicht (beziehungsweise Höchststände bei den Kursen), die viele nicht für möglich gehalten hatten. An den Aktienmärkten hatte man bisweilen den Eindruck, als würde Jo-Jo gespielt. Ohne größere Gründe ging es mal hoch und mal runter. Präsident Trump twitterte wild darauf los. Mal verkündete er neue Zölle gegen chinesische Importe. Mal nahm er sie wieder zurück. In Hongkong eskalierten die Spannungen trotz Regens und schwüler Temperaturen.
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Die Turbulenzen waren so groß, dass es schließlich auch den Devisenmärkten zu viel wurde. Die spektakulärste Bewegung war die überraschende Abwertung des chinesischen Renminbis. Er schwächte sich seit Anfang August gegenüber dem US-Dollar um 4 Prozent ab. Ursprünglich hielt man das für eine Antwort Pekings auf die Zollpolitik der Amerikaner und damit den Beginn eines Währungskrieges. Die Chinesen wiegelten allerdings ab. Sie seien gar nicht an einer größeren Abwertung interessiert. Trotzdem gab der Renminbi seitdem weiter nach.
Nicht ganz so unerwartet kam die Schwäche des britischen Pfundes (gegenüber dem US-Dollar seit Ende Juni um über 4 Prozent). Sie hing mit der Entschlossenheit der neuen Regierung Johnson zusammen, den Brexit notfalls auch ohne ein Abkommen mit der EU durchzupauken. Jeder rechnet damit, dass ein solches Verfahren zu einer weiteren Abwertung des Pfundes führt. Dies auch deshalb, weil Johnson an einem schwächeren Pfundkurs interessiert sein müsste, um die Wettbewerbsposition der britischen Industrie zu stärken.