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Hüfners Wochenkommentar Stehen die Emerging Markets vor einem Comeback?

Martin Hüfner, Assenagon Asset Management

Ein neuer Stern ist auf der Bühne der Weltwirtschaft aufgetaucht. Zehn Jahre standen die Schwellen- und Entwicklungsländer im Hintergrund. Die Wachstumsraten ihrer Volkswirtschaften gingen zurück. Jetzt plötzlich dreht sich die Lage. Die Dritte Welt meldet sich zurück. Sie will wieder ernst genommen werden. Auch vom Kapitalmarkt.

So ganz neu ist der Stern freilich nicht. Das Verhältnis zwischen Industrie- und Entwicklungsländern durchlief in der Vergangenheit unterschiedliche Phasen. Bis zur Jahrtausendwende entwickelten sich die Wachstumsraten beider Regionen weitgehend parallel. Die Dritte Welt sah aus wie ein Anhängsel der Ersten.

Ab 2000 kam der große Schub. Da begann die bisher beste Zeit für die Dritte Welt. Sie wuchs teilweise doppelt so schnell wie die Industrieländer. Die Spitze war 2007 erreicht, als sie um 8,6 Prozent expandierte, die Industriestaaten dagegen nur um 2,7 Prozent.

Neue Dynamik der Weltwirtschaft

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Wachstumsraten von Industrie- und Entwicklungsländern, gleitende Durchschnitte  Quelle: IWF; Grafik: Assenagon Asset Management

Die große Finanzkrise

Dann kam die große Finanzkrise. Sie traf die Emerging Markets noch stärker und vor allem länger und nachhaltiger als die Industrieländer. Ihr Wachstum hat sich in der Zeit danach permanent abgeschwächt. In einigen Staaten kam es zu schmerzhaften Rezessionen.

Viele wichtige Länder litten unter der hohen Verschuldung (insbesondere in US-Dollar), sinkenden Rohstoffpreisen und mangelnden strukturellen Anpassungen an die veränderte Situation an den Weltmärkten. Hinzu kam natürlich die schlechte Corporate Governance, sprich die Korruption.

Der Tiefpunkt wurde im vergangenen Jahr erreicht, als das Wachstum nur noch halb so groß war wie 2007 (allerdings immer noch mehr als doppelt so groß wie in den Industriestaaten).

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