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Humankapital, Bubble-Gebabbel, Recency Bias Neun große Anlegerfehler, die immer wieder auftauchen

Von , in MeinungenLesedauer: 10 Minuten
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Dass man als normaler Privatanleger nur mit Sparen und Investieren in Aktien oder Immobilien sein Geld nach Inflation, Steuern und Kosten nachhaltig vermehren kann – mit anderen Worten echte Vermögensbildung betreiben kann – ist seit Jahrzehnten bekannt. Trotzdem halten nur etwa 10 Prozent der Deutschen Aktien (und die Hälfte dieser 10 Prozent vermutlich Aktien in für Ihre Gesamtvermögensverhältnisse geringen Größenordnungen). Lediglich 51 Prozent der Deutschen besitzen Immobilien.

Die niedrige Immobilien-Kennzahl lässt sich eventuell noch dadurch erklären, dass ein großer Teil der Bevölkerung nicht das Eigenkapital oder das gesicherte, regelmäßige Einkommen hat, das man für den kreditfinanzierten Immobilienerwerb benötigt (obwohl andere westliche Länder mit geringeren Haushaltseinkommen höhere Immobilienquoten aufweisen).

Bei Aktien ist das 90 Prozent-Defizit aber nur mit Unwissen und Irrationalität erklärbar, denn schon mit 50 Euro im Monat kann man einfach, bequem und nahezu kostenlos in einen breit diversifizierten Aktien-ETF investieren.

Klar ist, wer heute zögert, entweder in Immobilien oder in Aktien zu investieren und „erst einmal“ abwartet, der wird sehr wahrscheinlich auch nächstes Jahr noch an der Seitenlinie stehen. Dabei macht es auch keinen Unterschied, ob man zu denjenigen gehört, die grundsätzlich nicht in das „Aktienmarkt-Casino“ investieren wollen oder zu jenen, die angeblich investieren wollen, aber „im Moment lieber erst einmal warten“. Das Ergebnis ist – so viel Ehrlichkeit muss sein – für beide Gruppen meist gleiche: Sie werden nicht an den Renditen teilhaben, welche die klar rentabelste aller Asset-Klassen – Aktien – in den letzten 200 Jahren produziert hat und in den nächsten 200 Jahren produzieren wird.

Anlegerfehler 7: Risiko, das man nicht sieht oder nur schwer messen kann, mit niedrigem Risiko verwechseln

Man kann Finanzprodukte und Asset-Klassen in „risikoehrliche“ und „risikounehrliche“ Produkte aufteilen. Risikoehrliche Investments zeigen ihr ganzes Risiko vollständig offen erkennbar, kontinuierlich und ohne Zeitverzögerung. Risikounehrliche Investments zeigen ihr Risiko entweder nicht offen oder nicht kontinuierlich oder nur mit Zeitverzögerung.

Börsennotierte Wertpapiere sind die risikoehrlichsten Investments.

Direktanlagen in Immobilien, offene Immobilienfonds und Private-Equity-Anlagen kann man als „mittelmäßig risikounehrlich“ einschätzen. Beispielsweise sind die beträchtlichen Wertschwankungen von Immobilien nicht laufend beobachtbar und erscheinen den meisten Privathaushalten deswegen als moderat. Wie hoch diese Schwankungen in Wirklichkeit jedoch sind, illustriert ein Blick auf die Börsenkurse von Immobilienunternehmen.

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