HWWI-Direktor Henning Vöpel
Wie künstliche Intelligenz die Wirtschaft revolutioniert
Prof. Dr. Henning Vöpel ist Direktor und Geschäftsführer des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI).
Wird künstliche Intelligenz die Wirtschaft wirklich umkrempeln? Und wenn ja, dann wann und wie? Und welche Probleme gilt es noch zu lösen? HWWI-Direktor Henning Vöpel hat sich mit den selbstlernenden Maschinen ausführlich auseinandergesetzt.
Seit jeher ist es ein Menschheitstraum gewesen, die natürlichen Grenzen des Menschen zu überwinden, einen Deus ex Machina zu erschaffen. Die Fantasien künstlicher Intelligenz (KI) finden in der Kulturgeschichte sehr unterschiedliche Ausprägungen und Darstellungen. Sie reichen von Utopien des materiellen Reichtums und ewigen Lebens bis hin zu Dystopien der Unterjochung des Menschen durch übernatürliche und in diesem Sinne künstliche Intelligenz.
In der Wissenschaft befasst man sich seit den 1960er Jahren ernsthafter mit dem Thema. Die anfängliche Euphorie wich zunächst einer Ernüchterung. Zu gering waren Rechenleistungen und Speicherkapazitäten, um künstliche Intelligenz praktisch einzusetzen. Dies hat sich inzwischen geändert. Durch einen technologischen Sprung sind wir heute in der Lage, massenhaft Daten (Big Data) zu erheben, zu speichern und über Algorithmen intelligent miteinander zu verknüpfen.
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
Da diese Artikel nur für Profis gedacht sind, bitten wir Sie, sich einmalig anzumelden und einige berufliche Angaben zu machen. Geht ganz schnell und ist selbstverständlich kostenlos.
Seit jeher ist es ein Menschheitstraum gewesen, die natürlichen Grenzen des Menschen zu überwinden, einen Deus ex Machina zu erschaffen. Die Fantasien künstlicher Intelligenz (KI) finden in der Kulturgeschichte sehr unterschiedliche Ausprägungen und Darstellungen. Sie reichen von Utopien des materiellen Reichtums und ewigen Lebens bis hin zu Dystopien der Unterjochung des Menschen durch übernatürliche und in diesem Sinne künstliche Intelligenz.
In der Wissenschaft befasst man sich seit den 1960er Jahren ernsthafter mit dem Thema. Die anfängliche Euphorie wich zunächst einer Ernüchterung. Zu gering waren Rechenleistungen und Speicherkapazitäten, um künstliche Intelligenz praktisch einzusetzen. Dies hat sich inzwischen geändert. Durch einen technologischen Sprung sind wir heute in der Lage, massenhaft Daten (Big Data) zu erheben, zu speichern und über Algorithmen intelligent miteinander zu verknüpfen.
Es ist also kein Zufall, dass das Thema künstliche Intelligenz wieder ganz oben auf der Agenda der Wissenschaft steht, aber auch die Wirtschaft sich für praktische Anwendungsmöglichkeiten interessiert. Jenseits der vielfältigen Anwendungsfälle aber wird künstliche Intelligenz die Ordnung der Wirtschaft revolutionieren und gravierende ethische, regulatorische und gesellschaftliche Fragen aufwerfen, die wir heute noch nicht vollständig verstehen.
Künstliche Intelligenz ist ein blindes Superhirn
Wenn heute von künstlicher Intelligenz gesprochen wird, sind zum Teil sehr unterschiedliche Formen gemeint, gelegentlich wird allgemeiner von kognitiven Systemen gesprochen. Künstliche Intelligenz bedeutet, dass Computer und Maschinen kognitive Fähigkeiten wie "Lernen" und "Problemlösen" entwickeln und in diesem Sinne in der Lage sind, autonom zu agieren. Als Narrow (Weak) Artificial Intelligence bezeichnet man die Möglichkeit, definierte und strukturierte Prozesse durch künstliche Intelligenz zu steuern.
Der Vorteil liegt darin, dass diese Prozesse schneller, präziser und weniger fehleranfällig ausgeführt werden. Unter Broad (Strong) Artificial Intelligence versteht man, dass künstliche Intelligenz ein autonomes Verhalten ausprägt, das darüber hinaus in der Lage ist, selbst zu lernen und sich so eigenständig weiterzuentwickeln. Unterformen sind das Machine Learning und das Deep Learning. Eine gewisse Entkoppelung von menschlicher Intelligenz bzw. eine Art Co-Evolution ermöglicht das Unsupervised Learning, das aus unstrukturierten Daten selbständig Muster erkennt.
Die Nachbildung neuronaler Strukturen bis hin zur Entwicklung eines künstlichen Bewusstseins im Sinne von Selbstreflexion und ideengeleiteter Kreativität sind jedoch auch heute noch relativ weit weg. Kreative und kontextsensitive Fähigkeiten bleiben auf Zeit gesehen weiterhin menschliche Begabungen. Die Entwicklung künstlicher Intelligenz basiert nicht allein auf mathematischer Logik und Informationstechnologie. Auch Neurowissenschaften, Psychologie oder Linguistik sind beteiligt.
Über den Autor