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„Ich denke nicht daran“ Allianz-Leben-Chef über Kündigung teurer Altverträge

Bei der Allianz soll so etwas nicht vorkommen, verspricht Markus Faulhaber. Der Chef der Allianz Leben machte jetzt im konzerneigenen Intranet seinem Ärger über die Praxis einiger Wettbewerbern am Markt Luft: Jüngst berichtete die Verbraucherzentrale Hamburg, dass einige Lebensversicherer ihre Kunden dazu drängten, alte, hoch verzinsten Verträge zu kündigen.

Die Verbraucherschützer zitierten aus einem Kundenanschreiben der Neuen Leben, das einer Kundin eine vorzeitige Vertragskündigung schmackhaft zu machen versucht: Die Kundin könne ihre Lebensversicherung stornogebührenfrei kündigen, sie hätte so auf einen Schlag zu günstigen Bedinungen die volle angesparte Summe zur Verfügung. Ähnliche Schreiben seien an 30.000 Kunden verschickt worden. Andere Versicherer unterbreiteten ihren Altkunden ähnliche Vorschläge.

Mit der Maßnahme wollen sich Versicherer auf hinterlistige Weise von unlukrativen Altverträgen trennen, werfen ihnen die Verbraucherschützer vor: Zinsen von bis zu 4 Prozent, wie sie Lebensversicherungskunden aus alten Verträgen kassieren, geraten den Anbietern in Nierigzinszeiten zur finanziellen Bürde. Der Vorschlag sei eine Finte: Die Versicherer hätten allein den eigenen Vorteil im Blick und weniger das Wohl der Kunden - dem mit der Weiterführung der gut verzinsten Altverträge am meisten gedient wäre, so die Verbraucherschützer.

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Der Bericht der Verbraucherzentrale hat in der Branche Wellen geschlagen. Der Chef des Versichertenverbands Axel Kleinlein warf den Anbietern in einem Interview "legalen Betrug" vor.

Chef der Allianz Leben Markus Faulhaber schoss jetzt im Intranet in Richtung der Konkurrenz: „Vertrauen in die eigenen Angebote gewinnt man sicherlich nicht, indem man die Kunden loswerden möchte“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den Versicherungs-Chef. Für den eigenen Konzern verspricht Faulhaber: „Ich denke nicht daran, (...) bei langjährigen Kunden auch nur den Anschein zu erwecken, sie wären mit ihren älteren Verträgen nicht mehr willkommen“.

Das Anschreiben der Neue Leben Lebensversicherung, an dem die Verbraucherzentrale Hamburg ihre Kritik exemplarisch festmacht, ist hier im Original zu lesen >>

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