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in Deutschland (PBWM)Lesedauer: 7 Minuten

Oliver Morath und Stephan Hornung von Squad Fonds „Ich denke nicht in Milliarden oder Anzahl meiner Mitarbeiter“

Oliver Morath (li.) und Squad-Fonds-Chef Stephan Hornung kennen sich bereits seit 20 Jahren.
Oliver Morath (li.) und Squad-Fonds-Chef Stephan Hornung kennen sich bereits seit 20 Jahren.

Malte Dreher: Oliver, Du warst sechs Jahre bei Flossbach von Storch, davor bei Barings und Nordea. Zieh doch mal etwas Vertriebs-Bilanz.

Oliver Morath: Mein Berufsleben ist eine richtig schöne Geschichte und ich bin gern ganz ehrlich: Es ging immer steil nach oben. Erst eine Ausbildung bei der Sparkasse, danach ins Private Banking der Kölner Bank. Von dort holte mich Wolfgang Seubert in den Vertrieb von Nordea. Das war 2001. Nordea kannte damals niemand in Deutschland und für mich war das eine super Chance. Ab in den Vertrieb, Firmenwagen als junger Bursche, schnell durfte ich das Team leiten und ich freue mich heute über den tollen Namen, den Nordea am deutschen Markt hat. Bei Barings wurde es internationaler. Als Europa-Chef war ich in London und durfte gleichzeitig den Mittleren Osten betreuen. 2015 kam das Angebot von Flossbach von Storch. Man wollte das Geschäft internationaler aufstellen und ich durfte den gesamten Wholesale-Bereich verantworten - ein Team von sieben Leuten und heute sind es fast 50 im Fondsvertrieb.

Warum bist du gegangen?

Oliver: Flossbach von Storch ist ein sensationell aufgestellter Asset Manager und ich wünsche den Kollegen und auch den Inhabern wirklich nur das Beste. Wir waren einfach unterschiedlicher Meinung ob der Ausrichtung des Vertriebs und dann ist es nur konsequent, wenn man sich trennt.

Jetzt gehst du von einem 80-Milliarden Euro-Haus nach Augsburg zu der Discover Capital GmbH und den Squad Fonds, die etwas über eine Milliarde Euro betreut. Was ist die Motivation dafür, aus einem 300-Mann-Betrieb mit allem Drum und Dran zu einer verhältnismäßig kleinen Boutique zu wechseln?

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Oliver: Das ist eine spannende Frage. Die habe ich mir tatsächlich nie selber gestellt. Ich habe das ja schon mal gemacht, als ich von Barings weggegangen bin. Barings hatte 50 Milliarden Euro und ich bin damals zu Flossbach von Storch, die irgendwo bei 13 Milliarden Euro waren. Alle haben gesagt, oh, das ist aber heikel. Ich denke nicht in Milliarden oder Anzahl der Mitarbeiter. Was Stephan Hornung mir angeboten hat, ist eine Entwicklungsaufgabe. Und für mich ist Business Development das, was mir am meisten Spaß macht. Das hat mich zu Flossbach von Storch gelockt. Wenn Flossbach von Storch mir damals gesagt hätte, werde Vertriebsleiter des deutschen Teams und wir machen Deutschland – das hätte mich nicht gereizt.

Stephan, stell uns doch einmal deine Boutique kurz vor. Was zeichnet euch aus?

Stephan Hornung: Die Discover Capital GmbH haben Christian Struck und ich 2004 gegründet und die Squad-Fonds-Plattform ins Leben gerufen. Wir sind als Zwei-Mann-Team gestartet und haben unseren ersten Fonds, den Squad Value, zu einer Zeit lanciert, in der die Kapitalmärkte relativ schwierig waren. 2003 war ja der Tiefpunkt im Dax nach der Neue-Markt-Krise und wir haben uns damals gedacht, die Aktien sind extrem günstig. Besonders Value-Aktien in Deutschland und in Europa waren zu dem Zeitpunkt sehr attraktiv bewertet, und wir wollten einfach unser eigenes Geld managen und ebenso Kundengelder annehmen. Da hat sich das Konstrukt Publikumsfonds sehr gut angeboten. Wir sitzen mit unseren Kunden im gleichen Boot und setzen unsere eigene Anlagestrategie, frei von Zwängen wie Indizes oder Tracking Error, um. Dieser Grundgedanke hat sich bis heute bei uns und unseren hinzugewonnenen Partnern durchgesetzt.

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