Strategische Firmenübernahme Berliner Versicherer will „Vollsortimenter“ werden
Die Ideal Versicherungsgruppe investiert kräftig in das Geschäft mit Nettopolicen. Die Berliner übernehmen dazu jetzt den Lebensversicherer Mylife. Die Göttinger bieten ausschließlich Versicherungen an, bei denen Vermittler ihre Vergütung für den Beratungsaufwand direkt mit dem Kunden vereinbaren können.
Außerdem übernimmt die Ideal den Dienstleister Honorarkonzept, der seit 2009 Vermittler dabei unterstützt, das Geschäftsmodell Honorarberatung in die Praxis umzusetzen. Dazu gibt es Weiterbildungsangebote, IT-Service und weitere Dienstleistungen, um das Geschäft mit Nettoprodukten abzuwickeln.
Bisherige Eigentümerin beider Unternehmen ist Swiss Insurerevolution Partners. Die Versicherungsgruppe aus dem schweizerischen Pfäffikon hatte sich nach Unternehmensangaben „aufgrund strategischer Überlegungen für eine Veräußerung entschieden“. Über den Kaufpreis vereinbarten die Firmen Stillschweigen.
Pionier der privaten Pflege-Policen
Hallo, Herr Kaiser!
„Die strategische Ausrichtung bleibt unverändert. Die Gesellschaften behalten ihre Eigenständigkeit“, betont Jens Arndt. Er ist Vorstandsvorsitzender der Mylife, die 1993 zunächst unter dem Namen Gutingia als Teil der Göttinger Gruppe gegründet wurde. Die zwischenzeitliche Besitzer Augur Capital verkaufte seine Beteiligung 2019.
Auch weiterhin wolle man sich auf das Netto- beziehungsweise Honorargeschäft beschränken sowie jeweils den Firmenstandort Göttingen beibehalten. Um in ihren Marktnischen zu wachsen, könne die Ideal als finanzstarker Partner helfen. Der 1913 gegründete Versicherer bringe eine hohe Expertise für die angepeilten Zielgruppen mit.
Der neue Mylife-Eigentümer Ideal ist nach eigenen Angaben Pionier und bis heute auch Deutschlands Marktführer bei privaten Pflegerentenversicherungen. Und seine digitale Vorsorgeplattform Universal Life vereine in einem Vertrag Komponenten der Alters- und Risikovorsorge mit flexiblen Rentengarantien.