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Ifo-Institut rechnet nach „Schleichender Vermögensverlust durch EZB-Politik“

Dass Sparer durch die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) systematisch bestraft werden, davon will das Geldinstitut nichts wissen. Auch früher habe es schon Zeiten gegeben, in denen die Inflation höher gewesen sei als der Sparbuchzins, so EZB-Präsident Mario Draghi. Real Geld zu verlieren, sei für die Deutschen also nichts Neues.

Den Verband der privaten Bausparkassen wurmt diese Aussage. Er beauftragte das Ifo-Institut in München daher damit, die Aussage Draghis zu überprüfen und sich die Spar-Renditen einmal genauer anzuschauen.

„Für kurzfristig kündbare Anlagen wie das Sparbuch ist die Aussage der EZB richtig, für längerfristige Anlagen stimmt es nicht“, sagt Verbandspräsident Andreas Zehnder in einem Artikel des Handelsblatts.

Realrendite ist gesunken

Beispiel: Man nehme einen Sparbrief mit vier Jahren Laufzeit. Dieser brachte in den siebziger Jahren eine reale Rendite von 2,2 Prozent, in den Achtzigern real 3,8 Prozent, in den Neunzigern real 3,4 Prozent und zwischen 2000 und 2010 immerhin noch real 1,7 Prozent. Und jetzt das Aha-Erlebnis: Zwischen 2010 und 2015 ist die Realrendite auf 0,5 Prozent abgeschmolzen.

Mit Blick auf das kurzfristig kündbare Sparbuch liegt Draghi aber goldrichtig. Hier gab es für Sparer immer nur Verluste, außer in den achtziger Jahren, da lagen die realen Renditen bei 0,4 Prozent.

Sicherheitsorientierte Sparer sind die Verlierer

Der Verband fühlt sich also in seiner Aussage bestätigt, dass die EZB-Politik für einen „schleichenden Vermögensverlust“ sorge. „Die Bereitschaft der Sparer, für das Alter vorzusorgen, wird untergraben“, sagt Zehnder. Sicherheitsorientierte Sparer, die ihr Geld längerfristig anlegen wollen, seien die Verlierer der Geldpolitik der EZB.

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