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„Ökonomisch sinnvoll“ Ifo-Institut wirbt für Elementarschaden-Pflichtversicherung

Von in NewsLesedauer: 2 Minuten
Von der Flut zerstörte Brücke in Rech, Rheinland-Pfalz
Von der Flut zerstörte Brücke in Rech, Rheinland-Pfalz: In dem von der Flutkatastrophe mit am stärksten betroffenen Bundesland waren nicht einmal 40 Prozent aller Gebäuden gegen Elementarschäden versichert. | Foto: imago images / Ari

Die dramatischen Flutschäden in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen haben die Debatte um eine Versicherungspflicht für Elementarschäden neu belebt. Denn nur rund 46 Prozent aller Gebäude in Deutschland sind freiwillig gegen Hochwasser & Co. versichert. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind dabei groß: In Rheinland-Pfalz beispielsweise, dem Bundesland, das von der Flutkatastrophe mit am stärksten getroffen wurden, hatten nur 37 Prozent der Hauseigentümer eine Elementarschaden-Versicherung.

„Eine Versicherungpflicht kann ökonomisch sinnvoll sein“, schreiben der Präsident des Ifo-Instituts Clemens Fuest und Leiter der Dresdner Niederlassung des Instituts Marcel Thum in einem Handelsblatt-Artikel. Denn der Staat stecke in einem sogenannten Samariterdilemma: Die Regierung fühle sich gezwungen, unversicherten Flutopfern zu helfen und erhöhe damit den Anteil Unversicherter, die Prämien sparen und im Fall der Fälle auf staatliche Hilfe vertrauen würden.

Eine Versicherungspflicht könnte dieses Dilemma beenden. Versicherungen mit standortabhängigen Prämien, so wie sie derzeit erhoben werden, würden obendrein viele Menschen davon abhalten, in gefährdeten Gebieten zu bauen, sind die Experten überzeugt.

Fuest und Thum schlagen ein Modell mit Selbstbeteiligung vor, „um Anreize zu wahren, bauliche Konstruktionen zu wählen, die Flutschäden möglichst gering halten“. Die Abdeckung durch die Versicherung dürfe aber auch nicht so niedrig sein, dass den Betroffenen trotzdem umfangreiche staatliche Hilfen gewährt werden müßten.

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„Dann wäre das Ergebnis noch schlechter als ohne Versicherung“

Die beiden Experten warnen allerdings davon, auf die risikoabhängigen Prämien zu verzichten und Einheitsprämien einzuführen, wie dies in politischen Debatten oft gefordert wird. „Dann wäre das Ergebnis noch schlechter als ohne Versicherung“, erklären sie.

Die Betroffenen erhielten zwar im Schadensfall eine Entschädigung. Doch die Anreize, besonders gefährdete Gebiete zu meiden, wären damit noch geringer. Wegen der Einheitsprämie würde es für den Einzelnen keinen Unterschied machen, ob er sein Gebäude in einer relativ sicheren oder gefährdeten Lage errichtet. Darüber hinaus würde eine solche umfassende Versicherung vermutlich einen größeren Teil der Schäden abdecken als die jetzigen staatlichen Hilfen, was die Anreize zum Neubau in sicheren Gebieten weiter schwächt.

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