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Von in NewsLesedauer: 3 Minuten
Ralf Hermes
Ralf Hermes, Vorstand der IKK Innovationskasse: „Ich bin nicht dazu da, meinen Vorstandsposten zu erhalten“. | Foto: IKK Innovationskasse

Ein Defizit von 17 Milliarden Euro in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), so lautete die Prognose, die die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) in diesem Jahr vor eine ernste Herausforderung stellte. Die Union forderte daraufhin eine höhere Eigenbeteiligung der Versicherten. Damit soll auch eine sogenannte Flatrate-Mentalität unterbunden werden, so die Argumentation.

Nun wird diese Prognose wohl nicht eintreffen: Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums betrug das Defizit in den ersten neun Monaten 2023 nicht einmal eine Milliarde Euro. Trotzdem halten die Rufe nach einer höheren Beteiligung der Versicherten an den Kosten an.

Nun schließt sich Ralf Hermes, Vorstand der IKK Innovationskasse, der Forderung an. In einem Interview mit der „Berliner Zeitung“ schlägt er vor, den Zahnersatz aus dem Leistungskatalog zu streichen. „In den Niederlanden und Spanien gehört Zahnersatz nicht zum Leistungskatalog. Die Zahngesundheit in diesen Ländern ist nicht schlechter“, sagt der Kassenchef. Stattdessen solle man die Prävention stärker fördern – und Härtefallregelungen für Senioren vorsehen.

„Weniger als die Hälfte der KK reicht“ 

Die Forderung nach einer Kürzung gesetzlicher Leistungen ist nicht neu: Bereits im Juni bezeichnete Hermes diese als „alternativlos“. Nun wartet der IKK-Chef aber mit einem neuen Vorschlag auf. Wir hätten in Deutschland zu viele Krankenkassen, moniert er: „Ich würde schätzen, dass weniger als die Hälfte dicke reicht“. Eine Einheitskrankenkasse lehnt Hermes allerdings ab.

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Dass ein derartiger Einschnitt den Wettbewerb gefährden würde, glaubt Hermes nicht. Denn dieser sei auch jetzt schon „zu großen Teilen Etikettenschwindel“. Rund 95 Prozent der Leistungen, die die gesetzlichen Krankenkassen anbieten, seien vom Gesetzgeber vorgegeben. Aktuell finde Wettbewerb vor allem über Serviceleistungen statt, zum Beispiel über Gesundheits-Apps.

Allerdings könnte durch eine solche Radikalkur auch seine eigene Krankenkasse überflüssig werden. Schließlich zählt die Innungskrankenkasse aus Lübeck mit rund 300.000 Mitgliedern eher zu den kleineren Anbietern. Dies scheint auch Hermes klar zu sein, „aber ich bin ja nicht dazu da, meinen Vorstandsposten zu erhalten“, sagt er.

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