Nachfrage sinkt wieder Immer noch jedes 2. Haus ohne Elementarschadenversicherung

Hat die Flutkatastrophe im Juli 2021 die Bedeutung der Elementarschadenversicherung ins Bewusstsein der Immobilienbesitzer gerückt? Ja, aber nur kurzfristig, berichtet der GDV. So verzeichnete der Versichererverband im dritten Quartal 2021, unmittelbar nach der Ahr-Sturzflut, 400.000 neue Verträge zur Absicherung gegen Überschwemmungen, Starkregen & Co. In den letzten drei Monaten 2021 ging diese Zahl bereits auf 175.000 zurück.
Von Anfang Januar bis Ende März 2022 wurden nur noch 125.000 Policen abgeschlossen. Vor der Juli-Flut verzeichneten die Versicherer zwischen 50.000 und 100.000 neue Verträge je Vierteljahr.
Den GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen wundert das nicht. „Wir haben schon häufiger beobachtet, dass sehr viele Menschen direkt nach einer Naturkatastrophe das Bedürfnis haben, sich abzusichern“, sagt er. Allerdings nehme das Interesse mit wachsendem zeitlichem Abstand zum Ereignis wieder ab.
Zahl der Elementarschadenversicherungen um 4 Prozentpunkte gestiegen
So geschah es auch nach der Ahr-Flut. Die Zahl der Elementarschadenversicherungen sei insgesamt um rund vier Prozentpunkte gestiegen, berichtet Asmussen. Das heißt, dass immer noch nur etwa die Hälfte aller Hausbesitzer in Deutschland gegen Extremwetter versichert sind. „Das ist viel zu wenig“, mahnt Asmussen. Schließlich könne der Versicherungsschutz Existenzen retten.
In der Politik gibt es derzeit viele Bestrebungen, den Versichertenanteil zu erhöhen. Auch eine Elementarschaden-Versicherungspflicht ist im Gespräch (DAS INVESTMENT berichtete).