Investing-Plattform Inyova wertet Kundendaten aus Weniger Anleger schließen Gas und Kohle aus

Kunden der Investment-Plattform Inyova wählen aus, welche Nachhaltigkeitsthemen ihnen wichtig sind und welche Kriterien sie ausschließen wollen und erhalten auf dieser Basis Vorschläge für Investments. Regelmäßig wertet der Anbieter, der in Deutschland und der Schweiz aktiv ist, aus, welche Themen und Unternehmen bei Anlegern am beliebtesten sind. Im zweiten Quartal 2022 lag der Fokus dem neuesten Report zufolge auf der Energiebranche. Wichtigste Themen der Nutzer waren „Erneuerbare Energien“, gefolgt von „energiesparende Technologie“ sowie „niedrige Co2-Emissionen“. Auf Platz 4 und 5 lagen die Themen „Menschenrechte“ und „keine Waffen“.
Energie-Unternehmen dominieren die Wunschliste
Das spiegelten laut Inyova auch die Top-10-Unternehmen auf der Wunschliste der Anleger wider. So stammen acht der zehn beliebtesten Firmen aus der Energiebranche. Den größten Sprung machte der Auswertung zufolge das US-amerikanische Solarunternehmen Sunpower – nun auf Platz 10. Angeführt wird das Ranking vom schwedischen Wärmepumpenhersteller Nibe. Auch zwei deutsche Unternehmen haben es auf der Wunschliste unter die besten Zehn geschafft: SMA Solar Technology aus Nordhessen und Nordex aus Hamburg.

Aus der Liste geflogen ist die Firma Siemens Gamesa Renewable Energy, die Inyova nach dem Kauf durch Siemens Energy aus dem Investmentuniversum entfernt hat. „Der Anteil an fossilen Brennstoffen von Siemens Energy ist für das Inyova-Universum derzeit zu hoch, gerade im Vergleich zu anderen Unternehmen“, so Andreas von Angerer, Impact-Chef bei Inyova.
Gesunken ist seit Beginn des Ukraine-Kriegs die Zahl der Investoren, die sich für den Ausschluss von Kohle oder Gas entscheiden. Im ersten Quartal 2022 stand das Thema laut Auswertung noch bei 79 Prozent auf der Ausschlussliste, zuletzt wählten 74 Prozent diese Option. „Zurückführen lässt sich dies vermutlich auf die gesellschaftliche Debatte darüber, ob und wann Investitionen in Kohle und Gas übergangsweise notwendig sind, um die Abhängigkeit von russischen Energieressourcen zu reduzieren“, sagt Andreas von Angerer.
Weniger wichtig wird für Anleger demnach die Pandemie. Der Anteil der Inyova-Nutzer, die etwas gegen das Corona-Virus bewirken möchten, ging in den vergangenen zwei Jahren stetig zurück. Im zweiten Quartal 2020 stand das Thema bei knapp der Hälfte der Investoren im Fokus – aktuell liegt der Anteil noch bei 31 Prozent. Mit 37 Prozent haben mehr Frauen das Thema Pandemie-Bekämpfung in ihre Portfolios aufgenommen als Männer (24 Prozent).