Immobilien kommen in die Jahre Trumps Vermögen sinkt auf 2,9 Milliarden US-Dollar
Die Bürogebäude von Donald Trump bringen nicht so viel Geld ein, wie jene Banken gehofft hatten, die ihm einst Geld geliehen haben. Das ist das wohl wichtigste Ergebnis einer überarbeiteten Erhebung zum Nettovermögen des US-amerikanischen Präsidenten. Dieses ist von 3 Milliarden Dollar vor einem Jahr auf jetzt nur noch 2,9 Milliarden Dollar gesunken, zeigt der Bloomberg Billionaires Index.
Bloomberg hat nachgerechnet
Grundlage für die Berechnungen fünf Monate nach Trumps Amtsantritt sind Daten von Banken, Hypotheken-Unterlagen, Jahresberichte, Marktzahlen und neue Angaben, welche die Vermögensverhältnisse von Trump offenlegen, die am 16. Juni veröffentlicht wurden.
Hinter dem Minus steht größtenteils ein Rückgang des Werts von drei Büroobjekten im New Yorker Stadtteil Manhattan. Die Finanzdaten von Trumps Banken liefern hier nahezu ein identisches Bild: Die Gebäude hinken den Bewertungen hinterher, die bei der Vergabe der Kredite ermittelt wurden.
Bei den Objekten handelt es sich um 40 Wall Street, Trump Tower und 1290 Avenue of the Americas. Bei letzterem hält Trump einen Anteil von 30 Prozent. Sie alle leiden offenbar unter der sich verändernden Landschaft auf dem New Yorker Büromarkt, auf dem schimmernde neue Wolkenkratzer Mieter anziehen und die Nachfrage nach Flächen in älteren Gebäuden abnimmt.
Die Bloomberg-Berechnung, die zuvor teilweise auf Bankschätzungen und Bewertungen zurückgingen, basiert nun ausschließlich auf den tatsächlichen finanziellen Ergebnissen der drei Objekte, die durch Manager von Hypotheken-Wertpapier-Trusts offengelegt wurden, die Verbindlichkeiten von Trump besitzen. Der aktuelle Wert der drei Gebäude wurde insgesamt um 380 Millionen Dollar nach unten korrigiert.
Allen Weisselberg, Finanzchef der Trump Organization, und Jeffrey McConney, der Controller des Unternehmens, reagierten nicht auf E-Mails, in denen die Methodik der Bloomberg-Berechnung im Detail dargestellt wurde. Eine externe Sprecherin des Unternehmens reagierte nicht auf Anrufe mit der Bitte um Stellungnahme. Auch Hope Hicks, Sprecherin für das Weiße Haus, meldete sich nicht auf E-Mails.
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Wert nach unten korrigiert
Der Wertrückgang der drei Wolkenkratzer wurde nahezu ausgeglichen durch Erfolge in anderen Ecken des Trump-Imperiums. Das Portfolio liquider Aktiva, darunter Barmittel, stieg beispielsweise von 170 Millionen Dollar auf 230 Millionen Dollar an. Dahinter standen unter anderem die Verkäufe von Eigentumswohnungen und andere Auszahlungen des Trump International Hotel Las Vegas sowie die Veräußerung eines Penthouses in Manhattan. Den Großteil seines Aktienvermögens hatte Trump nach Angaben eines Sprechers im Dezember verkauft.
Das Wall-Street-Gebäude war 2015 mit 540 Millionen Dollar bewertet worden. Die Prognose sah ein jährliches Netto-Betriebsergebnis von 22,6 Millionen Dollar vor, wie aus Dokumenten hervorgeht, die seinerzeit potenziellen Investoren der Verbindlichkeiten der Immobilie zur Verfügung gestellt wurden. Im vergangenen Jahr verdiente das Objekt allerdings 17,4 Millionen Dollar.
Damals befand sich das Objekt drei Monate lang auf der Beobachtungsliste einer Bank, weil die jährlichen Mieteinkünfte nur mit Mühe und Not die Zahlungen der Verbindlichkeiten abdeckten. Das Gebäude wurde von der Liste genommen, als sich die Situation wieder verbesserte. Der Index bewertet es nun mit 400 Millionen Dollar, basierend auf der Entwicklung im vergangenen Jahr.
Trump Tower, in dem der US-Präsident vor dem Einzug in das Weiße Haus gelebt hatte, steht vor ähnlichen Problemen. Die Büros und Läden wurden 2012 auf 480 Millionen Dollar geschätzt - bei prognostizierten Netto-Einkünften von 20,4 Millionen Dollar. Die Immobilie generierte im vergangenen Jahr allerdings nur 14,1 Millionen Dollar, nachdem höhere Kosten die Erlöse belasteten, wie Bankdokumente zeigen. Das Gebäude, inklusive des Penthouses von Trump, wird nun mit 450 Millionen Dollar bewertet.
Das Hochhaus 1290 Avenue of the Americas, das Trump zusammen mit Vornado Realty Trust besitzt, blieb ebenfalls hinter den Erwartungen der Banken zurück. Im Jahr 2012 wurde die Immobilie mit 2 Milliarden Dollar bewertet auf Grundlage der Annahme, es würde 97,7 Millionen Dollar an jährlichen Netto-Einkünften bringen. Doch es generierte lediglich 77,7 Millionen Dollar vergangenes Jahr.