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Immobilien: „Partnerschaften zwischen öffentlicher Hand und Investoren“

Dirk Hasselbring, Hamburg Trust
Dirk Hasselbring, Hamburg Trust
Die Wohnungsknappheit in vielen Universitätsstädten treibt immer mehr Studierende auf die Straße. Waren es früher vor allem schlechte Studienbedingungen und überfüllte Hörsäle, gegen die protestiert wurde, machen den jungen Leuten heute mangelnde Wohnheimplätze und das immer knapper werdende Angebot an günstigem Wohnraum zu schaffen.

Dass es gerade jetzt so schwer ist, eine bezahlbare Bleibe zu finden, ist kein Zufall. Vor allem die doppelten Abiturjahrgänge und das Ende der Wehrpflicht im Jahr 2011 führen dazu, dass Hochschulen mit einer Welle von Bewerbern überschwemmt werden – und die Universitätsstädte mit Wohnungssuchenden. Auch das Deutsche Studentenwerk (DSW) hat jüngst Alarm geschlagen: 25.000 zusätzliche, preisgünstige Wohnheimplätze würden benötigt, um den Bedarf zu decken.

Die aktuelle Studentenflut ist aber natürlich nur eine Ursache für steigende Mieten. Auch der allgemeine Trend in die Städte treibt die Nachfrage in die Höhe. Zudem wurde jahrelang viel zu wenig gebaut, weil Bund und Länder schlichtweg nicht genügend Geld für die Schaffung bezahlbarer Wohnungen bereitgestellt haben.

Weil die Kommunen auch weiterhin finanziell eher klamm bleiben werden, der gesellschaftliche Druck aber nicht nachlassen wird, muss meines Erachtens den Public Private Partnerships (PPPs), also gezielten Partnerschaften zwischen öffentlicher Hand und privaten Investoren, in Zukunft eine größere Bedeutung zukommen als bislang. Jene können nämlich je nach Ausgestaltung der Partnerschaft die Lücke schließen, die die fehlende öffentliche Förderung aufgerissen hat.

Auffallend bei vielen neuen Wohnheimprojekten ist, dass verstärkt der Grundsatz „weniger ist mehr“ gilt. Konkret heißt das: Die Wohnungen sind schlicht und pragmatisch gestaltet. Eine kleine Küche, ein eigenes Bad, Internet- und TV-Anschluss im Zimmer – das genügt den Ansprüchen der meisten Studenten und hält die Mietkosten vergleichsweise niedrig. Darüber freuen sich nicht nur die Studierenden. Auch die öffentliche Hand und die privaten Investoren profitieren: Erstens sind die Baukosten vergleichsweise niedrig. Zweitens ist die Nachfrage nach günstigem Wohnraum bei angehenden Akademikern kontinuierlich hoch und der Leerstand dementsprechend gering. Und drittens sehen vor allem kleinere Hochschulstädte die Förderung des Neubaus von Studentenwohnungen als einen entscheidenden Faktor bei der Standortsicherung. Nicht nur für die Studierenden bleibt also zu wünschen, dass sich künftig sowohl die öffentliche Seite als auch die Privatwirtschaft verstärkt PPP-Projekten öffnen wird.

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