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Immobilien-Sachverständige Wie lange hält der Boom an den Immobilienmärkten noch an?

Aktualisiert am in ImmobilienLesedauer: 7 Minuten
Barbara Knoflach auf der diesjährigen BIIS-Jahrestagung. Foto: BIIS
Barbara Knoflach auf der diesjährigen BIIS-Jahrestagung. Foto: BIIS

„Der Immobilienmarkt ist am krisenunanfälligsten“, ist Kurt Biedenkopf überzeugt. Wichtig sei aber, dass der Staat weniger reguliere und europaweit eine Dezentralisierung stattfinde. Damit hatte der langjährige Ministerpräsident von Sachsen das Publikum auf der 7. Jahrestagung des Bundesverbands der Immobiliensachverständigen (BIIS) in Frankfurt auf seiner Seite.

„Das Niveau auf dem Europäischen Immobilienmarkt wird noch drei Jahre hoch bleiben“, verkündete dann auch Barbara Knoflach, Leiterin des globalen Investment Managements von BNP Paribas Real Estate. Um das zu erreichen, müsste man aber langfristige Werte schaffen. „Kurzfristig kann jeder.“ Bis Ende des Jahrzehnts geht sie davon aus, dass jährlich eine Billiarde Euro auf dem globalen Immobilienmarkt investiert werden. Europa und Nordamerika werden dabei die wesentlichen Märkte bleiben.

Staatsfonds werden stärker in den Immobilienmarkt einsteigen

Der simple Grund für das Investment: Die Welt wird reicher und Anlagemöglichkeiten sind rar. Staatsfonds beispielsweise, werden deshalb noch intensiver in den Immobilienmarkt einsteigen. Aber auch neue Mitspieler aus dem Kapitalmarkt werden hinzukommen. „Alle Länder werden Geld in Immobilien investieren, wir sind eine etablierte Asset-Klasse“, so Knoflach. Die wesentlichen Argumente für ein Investment in Immobilien sind für sie die nachhaltigen Erträge, eine überschaubare Volatilität und die Erwartung, dass Europa nur sehr langsam die Zinsen erhöhen wird. In erster Linie werden Asiaten kaufen, gefolgt von Nordamerikanern. Aber egal, woher der Investor kommt, für alle gelte das gleiche: „Der Teufel steckt im Detail“, so Knoflach. Gemeint ist damit, dass lokale Marktkenntnisse unverzichtbar sind. „Sekundärmärkte in ganz Europa sind interessant, bieten bessere Renditen als Top-Lagen. Wir investieren in Top-Lagen in B-Städten und vermehrt in Randlagen in A-Städten. Das können wir nur, wenn wir uns lokal auskennen.“ Der Fokus bei diesen Investments liegt auf dem Büromarkt. Für Knoflach gilt bei allen Investments: „Die Lage muss gut sein und die Qualität der Häuser muss stimmen. Sie müssen nachhaltig gebaut sein, das bringt automatisch bessere Mieter mit sich.“



Drei weitere gute Jahre für die Immobilienbranche kann sich auch Gertrud Traud, Chefvolkwirtin der Hessischen Landesbank, vorstellen. Ihre Gründe dafür: Die EZB wird die Zinsen niedrig halten. Die niedrigen Rohstoffpreise werden die Weltwirtschaft weiter beleben.

Nationalbanken werden mit der Peitsche in Immobilien getrieben

Dass Staatsfonds intensiver in den Immobilienmarkt investieren werden, denkt auch Daniel Tochtermann, Chef für globale Immobilien-Investitionen bei Credit Suisse. „Alle Nationalbanken werden mit der Peitsche in Immobilien getrieben.“ Auch ist er der Meinung, dass die Nationalbanken derzeit gar kein Interesse daran haben, Anleihen zu verkaufen. Aber irgendetwas muss gekauft werden. Gerade in der Schweiz würde dies gelten, wegen des Negativzinses von 0,75 Prozent ab einer Einlage von 10 Millionen Franken. Weil aber die Schweiz ein sehr kleiner und hochpreisiger Immobilienmarkt ist, hält Tochtermann Deutschland für „sehr interessant“. Seine persönliche Aussicht für 2016 wird dabei vom starken Franken getrübt. Er ist „überrascht“ von Knoflachs Prognose, dass der Immobilienmarkt noch drei Jahre auf dem derzeitigen hohen Niveau bleiben wird. Für ihn sind die Zinsen das größte Risiko. Steigen sie, wird schnell Geld aus den Immobilien fließen. Einer Meinung ist er aber mit Knoflach darin, dass die Objektqualität und der Standort von entscheidender Bedeutung sind. Insgesamt will die Credit Suisse in diesem Jahr 2 Milliarden Euro in Immobilien investieren.

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