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Kaufpreise: Was Immobilienprofis erwarten (Umfrage)

Die Immobilienbranche befindet sich in einem Stimmungstief, zu dem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Beratungsunternehmens Rueckerconsult. Dennoch gehen die Einschätzungen am Markt auseinander: Am schlechtesten empfinden Projektentwickler die Lage, institutionelle Investoren und Family Offices sehen die Situation dagegen positiver.
Obwohl die Stimmung am Immobilienmarkt insgesamt eher gedrückt ist, sind die Immobilienprofis für die langfristige Entwicklung des Markts optimistisch gestimmt. Der Durchschnittswert für alle befragten Gruppen ist für die kommenden fünf Jahre mit 1,33 Punkten – auf einer Skala von minus 3 bis plus 3 – im positiven Bereich. Dennoch scheinen die Spezialisten nicht mit einer schnellen Entspannung der Marktsituation zu rechnen, da der Stimmungswert für die kommenden sechs bis zwölf Monate mit minus 0,03 Punkten noch knapp im negativen Bereich liegt.

Steigende Nachfrage bei Mietwohnungen
Die Branche schätzt, dass die Nachfrage für Mietwohnungen in den kommenden zwölf Monaten stark (46 Prozent) beziehungsweise sehr stark (36 Prozent) steigen wird. Auch bei Logistikflächen rechnen die Befragten mit einer anhaltend hohen Nachfrage – 42 Prozent glauben, dass die Flächennachfrage steigen wird, 39 Prozent gehen davon aus, dass sie konstant bleibt.
Dagegen sind sich die Experten bei Wohneigentum – also Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser – uneins: 41 Prozent erwarten, dass die Nachfrage sinken wird, 27 Prozent rechnen mit einer konstanten und 26 Prozent mit einer steigenden Flächennachfrage. Der große Verlierer scheint das Büro zu sein. 9 Prozent erwarten eine stark sinkende, 56 Prozent eine sinkende Flächennachfrage durch Mieter.
Kaufpreise bleiben im Sinkflug
Für fast alle Nutzungsarten rechnet jeweils eine Mehrheit der Befragten mit sinkenden Preisen in den kommenden zwölf Monaten:
- Bei Büros sind es 77 Prozent – dabei gehen über ein Fünftel der Befragten davon aus, dass die Preise mehr als 10 Prozent sinken werden.
- Bei Retail-Immobilien rechnen 64 Prozent mit sinkenden Preisen – ein Viertel davon erwartet einen Preisrückgang von 10 Prozent.
- Bei Eigentumswohnungen glauben 56 Prozent an einen Preisrückgang – ein Viertel rechnet mit einem Minus von 5 Prozent.
- Bei Mehrfamilien-/Zinshäusern erwarten 55 Prozent fallende Preise – dabei vermuten knapp 30 Prozent einen Rückgang von 5 Prozent.
Bei Logistikimmobilien erwarten nur 29 Prozent der Befragten, dass die Kaufpreise sinken, 32 Prozent gehen hingegen von steigenden und 32 Prozent von gleichbleibenden Preisen aus.

Über die Umfrage:
Das Beratungsunternehmen für Kommunikation in der Immobilienwirtschaft, Rueckerconsult, hat die Umfrage unter 166 Immobilienakteuren durchgeführt. Diese stammen aus den Bereichen Projektentwicklung, Investment- und Asset-Management, Institutionelle Immobilienanlage, gewerbliche Immobilienfinanzierung, Immobilienberatung, Kapitalverwaltung sowie Property- und Facility-Management.