In deutschen Großstädten ist die Blasengefahr am Immobilienmarkt derzeit hoch. Das geht aus einer Analyse des Berliner Marktforschungsinstituts Empirica hervor, wonach die Wahrscheinlichkeit einer Blase umso höher ist, je eher

  • die Kaufpreise schneller als die Mieten steigen (Teilindex Vervielfältiger)
  • die Kaufpreise schneller als die Einkommen steigen (Teilindex Preis-Einkommen)
  • in spekulativer Erwartung immer mehr Wohnungen gebaut werden (Teilindex Fertigstellungen)
  • immer mehr Kredite aufgenommen werden (Teilindex Baukredite)

Diese vier Indikatoren – Vervielfältiger, Preis-Einkommens-Verhältnis, Fertigstellungen je Einwohner und Wohnungsbaukredite relativ zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) – messen Empirica-Analysten vierteljährlich. Aus den Ergebnissen erstellen sie einen Blasenindex. Die regionale Blasengefahr steigt in dem Index, wenn die entsprechenden Vergleichswerte aus dem Jahr 2004 überschritten werden.

In der Analyse für das vierte Quartal 2019 steigt nur der Teilindex Preis-Einkommen weiter an, die Teilindizes Vervielfältiger, Fertigstellungen und Wohnungsbaukredite stagnieren dagegen. Der Gesamtindex stagniert damit in Wachstums- und Stagnationsregionen, das heißt, die Zahl der Kreise mit Blasengefahr steigt nicht weiter an – wohl aber die regionalen Vervielfältiger und Preis-Einkommens-Relationen.

DAS INVESTMENT stellt alphabetisch zwölf deutsche Großstädte mit mäßiger bis hoher Blasengefahr im dritten Quartal 2020 vor. Die Angaben zu Kaufpreisen und Mieten stammen vom Online-Portal Immowelt.