Immobilienexperte Nico Rottke
So wirkt sich Corona auf den Immobilienmarkt aus
Nico Rottke ist Vorstandssprecher bei Aamundo Immobilien. Foto: Aamundo
Corona hat Einfluss auf fast alle Anlageklassen. Wie sieht es mit Immobilien aus? Nico Rottke, Vorstandssprecher bei der Aamundo Immobilien Gruppe, gibt Einblicke.
Tendenziell sollten die Auswirkungen für den Teil der Immobilienwirtschaft, für den neutrale oder positive Auswirkungen angenommen werden, beispielsweise Wohnimmobilien, Geschäftshäuser oder Industrieimmobilien, im Rahmen der Sachwertlogik in unsicheren Zeiten nach dem Absorbieren von Panikhandlungen und Marktstillständen mittelfristig überwiegend positiv verlaufen.
Die wesentliche Frage, die es neben den Ausprägungen spezifischer immobilienwirtschaftlicher Sub-Asset-Klassen-Typologien zu stellen gilt, ist, wie Investoren und Finanzierer auf dem Immobilienmarkt kurz und mittelfristig reagieren: Verfallen sie in Panik, siehe die derzeitige Situation am Aktienmarkt mit den zweiten...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Tendenziell sollten die Auswirkungen für den Teil der Immobilienwirtschaft, für den neutrale oder positive Auswirkungen angenommen werden, beispielsweise Wohnimmobilien, Geschäftshäuser oder Industrieimmobilien, im Rahmen der Sachwertlogik in unsicheren Zeiten nach dem Absorbieren von Panikhandlungen und Marktstillständen mittelfristig überwiegend positiv verlaufen.
Die wesentliche Frage, die es neben den Ausprägungen spezifischer immobilienwirtschaftlicher Sub-Asset-Klassen-Typologien zu stellen gilt, ist, wie Investoren und Finanzierer auf dem Immobilienmarkt kurz und mittelfristig reagieren: Verfallen sie in Panik, siehe die derzeitige Situation am Aktienmarkt mit den zweiten höchsten Rekordverlusten seit Auflegung des Dax 30 an einem Tag, oder lassen sie ruhige Hand walten, solange sie dies überhaupt aufgrund vorab festgelegter regulatorischer Rahmenbedingungen oder aufgrund vorgelagerten Handlungen anderer Systempartner im Gesamtsystem können.
Aus rein ökonomischer Sicht besteht kaum ein Grund für panikartige Handlungen aufgrund von Corona, da die unterliegenden Finanzsysteme seit der Finanzkrise 2007 und 2008 stark stabilisiert wurden und der deutsche Staat in den vergangenen Jahren sehr gut gewirtschaftet hat.
Es bleibt abzuwarten, ob Investoren und Finanzierer aus Angst vor dem Ungewissen, bisher nicht Quantifizierbaren, die Strategie der völligen Risiko- und damit Transaktionsvermeidung einschlagen, was zu einer Liquiditätsaustrocknung der Immobilienmärkte für eine gewisse Zeit führen könnte.
Oder aber, Corona wird als das eingeordnet, was es ist: ein Virus, das sich Stand heute auf ähnlichen Niveaus der Mortalitätsrate wie die jährliche Grippe bewegt mit überwiegend milden Krankheitsverläufen, das aber konsequent für einen begrenzten Zeitraum mit in das alltägliche Leben eingreifenden Maßnahmen bekämpft werden muss. Covid wird in absehbarer Zeit voraussichtlich medikamentös behandelt werden können.
Sollte eine solche Einordnung gelingen, so wird sich die kurzfristige Situation der Panik wieder normalisieren. Wirtschaftliche Folgeschäden wären merklich, aber doch eingegrenzt. Sollte der Versuch fehlschlagen, würden die wirtschaftlichen Folgeschäden dieser Pandemie vermutlich bis tief in das Jahr 2021 oder darüber hinaus wirken.
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