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Immobilienfondsmeldungen: Licht und Schatten

Quelle: Fotolia
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Ein gutes Beispiel ist die Mitteilung des Hauses Aberdeen, für rund 204 Millionen Euro ein Teilportfolio des Degi International veräußert zu haben. Zwar ist die Meldung von daher erfreulich, als die Liquidität des Fonds im Zuge der Transaktion annähernd verdoppelt werden konnte, allerdings ist der Deal von daher kritisch zu hinterfragen, als laut Mitteilung alle vier Objekte in London, Brüssel (2) und Prag zum Verkehrswert veräußert werden konnten und der Käufer ungenannt bleibt.

Wenn an den Gerüchten, dass die Käufer institutionelle Investoren und Spezialfonds des eigenen Hauses waren, etwas dran ist, würde diese Anonymität nicht verwundern und hätte einen Beigeschmack.

Auch dann, wenn auf diesem Wege erfreulicherweise der Verkehrswert erzielt wurde. Schließlich macht es schon einen Unterschied, ob der Markt so liquide ist, dass externe Investoren bereit waren, die Objekte zum Verkehrswert zu nehmen oder ob man sie selbst übernommen hat. Wurden die Objekte und wenn ja, wie viel im Vorfeld wertberichtigt, waren sie leicht verkäufliche „Filetstücke“, „Standardobjekte“ oder „Problemfälle“? An dieser Stelle ist der Sachverhalt zu intransparent, um den Fall wirklich beurteilen zu können. Wie auch immer, von dem gezeigten Teilportfolioverkauf sollte derzeit nicht einfach auf die Substanzstärke des Gesamtportfolios, seine Verkäuflichkeit oder gar ein Wiedereröffnungs-Szenario rückgeschlossen werden. Entscheidend für die Wiedereröffnung dieses Produktes bleibt das Verhalten der größten Absatzkanäle in der Vergangenheit, „Commerzbank/Allianz“.

Währenddessen schüttet der KanAm US Grundinvest weitere 16 US-Dollar pro Anteil, in der Summe 180 Millionen Euro US-Dollar, an seine Anteilsinhaber aus.

In Verbindung mit der ersten außerordentlichen Ausschüttung im Dezember vergangenen Jahres hat der in der Abwicklung befindliche Fonds damit nun 80 Prozent seiner Mittel, die er zum Zeitpunkt der Aufkündigung des Verwaltungsmandats besaß, ausgezahlt. Die Ausschüttung wurde möglich, nachdem die beiden letzten Objekte des Fonds „Duke Bridges I und II“ in Frisco bei Dallas zum Preis des zuletzt ermittelten Verkehrswertes veräußert werden konnten. Die übrigen Mittel verbleiben bis auf weiteres im Fonds und werden für Verpflichtungen aus Steuern und Gewährleistungen im Zusammenhang mit den Verkaufsaufträgen bereitgehalten. Nicht benötigte Gelder sollen zu einem späteren Zeitpunkt an die Anteilsinhaber ausgeschüttet werden. Über die Höhe des Anlageerfolgs oder -verlustes entscheidet der jeweilige Kaufzeitpunkt der Investoren. Wahrscheinlich wird man also schon im kommenden Jahr eine exemplarisch durchexerzierte Fondsauflösung haben, an der sich Wettbewerber und Anleger in vergleichbaren Fällen orientieren können. Zur Person: Björn Drescher ist geschäftsführender Gesellschafter und Mitbegründer der Drescher&Cie GmbH, einer Gesellschaft für Wirtschafts- und Finanzinformationen. Zudem ist er Verleger der Börsenbriefe "Fonds-Scout" und "Fonds im Visier" sowie Veranstalter von Seminaren rund um das Thema "Investmentfonds".

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