Das 49-Euro-Ticket, mit dem Nutzer für 49 Euro im Monat unbegrenzt den öffentlichen Nahverkehr in ganz Deutschland nutzen können, kann auch für Immobilienkäufer interessant sein. Wer bereit ist, aus den Großstädten wegzuziehen und eine Stunde Pendelzeit in Kauf zu nehmen, kann in neun von 14 untersuchten Großstädten im Durchschnitt mindestens 25 Prozent beim Kaufpreis für eine Bestandswohnung sparen. Das zeigte eine Analyse der Immobilienplattform Immowelt. 

Dabei verglichen die Analysten die Kaufpreise von Bestandswohnungen im Stadtgebiet (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) mit denen in Gemeinden, die binnen 60 Minuten mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen sind und weniger als 100.000 Einwohner haben.

„Das Deutschlandticket ist für viele Pendler eine finanzielle Entlastung und bietet großes Potenzial für die ländlichen Regionen. Je besser der öffentliche Nahverkehr dort ausgebaut wird, desto attraktiver wird das Land – auch in Kombination mit Home-Office für Großstädter“, so Felix Kusch von Immowelt.

 

Größte Einsparungen im Hamburger Umland

Besonders hohe Einsparungen können Immobilienkäufer im Hamburger Umland erzielen. Der durchschnittliche Kaufpreis von Wohnungen, die innerhalb von einer Stunde per ÖPNV aus dem Stadtzentrum erreichbar sind, liegt bei 3.572 Euro pro Quadratmeter, das seien 44 Prozent weniger als der Hamburger Durchschnittspreis von 6.404 Euro, so die Studienautoren. 

In Düsseldorf sind Bestandswohnungen im 60-Minuten-Umland im Schnitt 41 Prozent günstiger als in der Großstadt, in Köln sind es 39 Prozent und in Berlin 38 Prozent.

In Frankfurt zahlen Käufer im Mittel 5.934 Euro pro Quadratmeter, eine Stunde mit Bus und Bahn entfernt sind es aber nur noch durchschnittlich 3.711 Euro pro Quadratmeter.

München bildet wieder die Ausnahme: Mit 8.778 Euro pro Quadratmeter, ist die bayrische Landeshauptstadt hochpreisiger als die anderen Städte. Und selbst der Durchschnittspreis des 60-Minuten-Umlands liegt mit 6.623 Euro pro Quadratmeter oberhalb von allen anderen untersuchten Städten. 

Folgendes geben die Studienautoren jedoch zu bedenken: In derart kleinen Gemeinden würden deutlich seltener Immobilien verkauft als in Städten. Häufig lohne sich daher auch der Blick in die umliegenden Ortschaften. Die Ersparnisse könnten zudem je nach Gemeinde stark variieren.

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