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Immobilienmarkt Alarmstufe Gelb

Potsdamer Platz in Berlin: Immobilien verteuern sich in Deutschland mit enormer Geschwindigkeit
Potsdamer Platz in Berlin: Immobilien verteuern sich in Deutschland mit enormer Geschwindigkeit | Foto: imago images / Westend61

Grassierende Wohnungsnot und ultralockere Geldpolitik haben eines gemeinsam: Sie treiben die Preise von Immobilien nach oben. Nicht nur in Deutschlands Großstädten folgen sie einem Aufwärtstrend, der inzwischen seit elf Jahren andauert. Minuszinsen befeuern ihn ebenso wie die enorme Nachfrage, die der demografische Wandel, die steigende Zahl von Haushalten und die Urbanisierung erzeugen.

Für die Experten von Metzler Asset Management trübt bislang wenig die Aussichten, zumindest nicht bei Häusern, die zum Wohnen gedacht sind: „Für Gewerbeimmobilien erwarten wir aufgrund der sich abschwächenden konjunkturellen Lage ein schlechteres Umfeld.“ Allzu sicher dürfen aber auch Wohnimmobilien-Investoren nicht sein, denn in dem Bereich können externe Effekte schnell Sorgenfalten hervorrufen, wie die aufgeregte Diskussion um den Berliner Mietendeckel offenbart. Selbst Enteignungen schienen nicht mehr ausgeschlossen.

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Bislang jedenfalls schießen die Wohnkosten weiter gen Himmel. Den Rat der Immobilienweisen, der die Bundesregierung in der Wohnungspolitik unterstützt, besorgt vor allem die ungebremste Zunahme der Kaufpreise. 2019 verteuerten sich diese um knapp 10 Prozent. Dagegen erscheinen Mieten, die im selben Zeitraum um 3,5 Prozent kletterten, nahezu wie Schnäppchen. Selbst in den heiß begehrten Großstädten geht es nicht mehr ganz so steil aufwärts, was Experten zufolge der zunehmenden Zahl an Neubauten geschuldet sein kann.

Keine schöne Entwicklung für Investoren, schließlich verschlechtert sich das Verhältnis von Aufwand und Ertrag. Dabei handelt es sich vorerst nur um eine Momentaufnahme. Der elfjährige Mega-Zyklus lässt allerdings schon weit länger Gedanken an eine Immobilienblase aufkommen, die plötzlich mit verheerenden Folgen platzen könnte.

„In der Theorie kommt es dann zu Preisübertreibungen, wenn die an einem Markt zu beobachtenden Preise nicht durch die Fundamentaldaten erklärt werden können und dies insbesondere im spekulativen Verhalten der Marktteilnehmer begründet ist, die mit dauerhaft steigenden Preisen rechnen“, erklärt Martin Güth, Immobilien-Analyst der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).

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