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Immobilienmarkt Deutschland wächst beim Thema Wohneigentum zusammen

Eine Sonderauswertung der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamtes im Auftrag der LBS zeigt, dass die neuen Bundesländer bei der Wohneigentumsbildung stark aufgeholt haben. In den maßgeblichen Altersklassen liegen sie mittlerweile fast gleichauf mit den alten Bundesländern. Grafik: obs/Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (LBS)/LBS Research
Eine Sonderauswertung der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamtes im Auftrag der LBS zeigt, dass die neuen Bundesländer bei der Wohneigentumsbildung stark aufgeholt haben. In den maßgeblichen Altersklassen liegen sie mittlerweile fast gleichauf mit den alten Bundesländern. Grafik: obs/Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (LBS)/LBS Research
Auf den ersten Blick liegen die neuen Bundesländer mit einer Wohneigentumsquote von nur 36 Prozent auch ein Vierteljahrhundert nach der Wiedervereinigung deutlich hinter dem Westen zurück, wo 46 Prozent der Haushalte in den eigenen vier Wänden leben. Tatsächlich verdeckt diese „grobe“ Statistik die tatsächlichen Erfolge bei der Annäherung des Ostens, wie eine Analyse des Immobilienforschungsinstituts empirica in Zusammenarbeit mit LBS Research ergibt.

Wie entwickelt sich die Wohneigentumsbildung?

Die Forscher auf Basis der aktuellen Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamtes untersucht, wie sich die Wohneigentumsbildung in verschiedenen Altersklassen entwickelt. Hier zeigt sich: Bei den 30- bis 50-Jährigen, also der Gruppe, in der in Deutschland typischerweise Wohneigentum erworben wird, unterscheidet sich die Wohneigentumsquote in den neuen Länder kaum noch vom Westen. Bei den 30- bis 39-Jährigen beträgt der Abstand zwischen Ost (28 Prozent) und West (32 Prozent) nur noch 4-Prozentpunkte. Bei den 40- bis 50-Jährigen sind es 7 Prozentpunkte.

Die amtlich ausgewiesene niedrige Wohneigentumsquote für die neuen Länder verschleiere damit die tatsächlich stattfindende Annäherung, so die Analyse. Dies wird laut LBS Research auch noch eine Reihe von Jahren so bleiben, denn bei den Haushalten über 60 Jahren liegt die Wohneigentumsquote in den neuen Ländern deutlich hinter dem Westen zurück.

Hier wirke die systematische Benachteiligung zu von privaten Wohneigentümern zu DDR-Zeiten immer noch nach. Bei den 70- bis 79-Jährigen beträgt deshalb der Abstand zwischen Ost (32 Prozent) und West (58 Prozent) sogar 26 Prozentpunkte. Auf längere Sicht werde es aber aufgrund der Erfolge bei den jüngeren Generationen zu einer weiteren Angleichung kommen.

Mehr Eigenheimer in traditioneller „Mieter-Stadt“
 
Ein weiteres - überraschendes - Ergebnis der Untersuchung: Während im Osten auch in den zurückliegenden zehn Jahren die Wohneigentumsquote weiter gestiegen ist, stagniert sie im Westen. Gegenüber 2003 haben sich die neuen Länder immerhin von 34,8 Prozent auf 36,4 Prozent verbessert; im Westen hingegen verharrte die Quote bei rund 46 Prozent.

Gerade auch in der längerfristigen Betrachtung sei die Dynamik des Aufholprozesses im Osten beachtlich, so LBS Research: Vor 20 Jahren betrug der Anteil der Haushalte, die in eigenen vier Wänden lebten, mit 18,9 Prozent nur halb so viel wie heute. Auch in Berlin, traditionell „Mieter-Stadt“, ist der Zuwachs der Wohneigentümer deutlich: Hier stieg die Quote von 10 auf 16 Prozent.

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