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Postbank-Analyse Immobilienpreise im Corona-Jahr weiter gestiegen

Friesenhäuser mit Reetdach in den Dünen von Sylt
Friesenhäuser mit Reetdach in den Dünen von Sylt: Der teuerste Landkreis Deutschlands liegt an der Nordsee. | Foto: IMAGO / imagebroker

Die Nachfrage nach Wohneigentum ist trotz Corona ungebrochen. Bei den Kaufpreisen gab es auch im vergangenen Jahr einen Anstieg, wie aus einer Analyse der Postbank hervorgeht. Das betrifft nicht nur die Metropolen: In 94 Prozent aller deutschen Landkreise und kreisfreien Städte wurden demnach Wohnimmobilien teurer. Im Durchschnitt über alle Regionen lag das Plus bei Eigentumswohnungen im Bestand im Vorjahresvergleich inflationsbereinigt bei 9,6 Prozent – und war damit noch höher als 2019.

Die bestimmenden Faktoren auf dem Immobilienmarkt waren auch 2020 die niedrigen Zinsen, die große Nachfrage und das knappe Angebot, analysiert die Postbank. Daran habe die Pandemie nichts geändert. „Corona und die Erfahrung des Lockdowns haben bei vielen Menschen den Wunsch nach Wohneigentum noch verstärkt“, sagt Eva Grunwald, Leiterin Immobiliengeschäft Postbank. Die Nachfrage reiße nicht ab. „Viele Interessenten, die sich im vergangenen Jahr auf dem Wohnungsmarkt umgesehen haben, hat Corona erst zum Handeln veranlasst“, so Grunwald weiter.

München bleibt Deutschlands teuerste Stadt

Spitzenreiter bei den Immobilienpreisen ist nach wie vor München. Der Preis für Eigentumswohnungen stieg laut Analyse um weitere 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr und lag 2020 bei durchschnittlich 8.613 Euro. Zweitteuerste Großstadt ist Frankfurt am Main. Dort werden im Schnitt 6.050 Euro pro Quadratmeter fällig. Hamburg rangiert im Ranking der sieben größten deutschen Metropolen beim Quadratmeterpreis mit 5.569 Euro auf Platz drei vor Berlin mit Wohnungspreisen von im Schnitt 4.973 Euro pro Quadratmeter.

Die teuersten Städte Deutschlands

Quadratmeterpreise 2020 in den Top 7 der deutschen Städte
(inflationsbereinigter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr):

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  1. München: 8.613 Euro (6,1 Prozent)
  2. Frankfurt am Main: 6.051 Euro (5,9 Prozent)
  3. Hamburg: 5.569 Euro (9,7 Prozent)
  4. Berlin: 4.973 Euro (6,7 Prozent)
  5. Stuttgart: 4.844 Euro (5,1 Prozent)
  6. Düsseldorf: 4.528 Euro (9,4 Prozent)
  7. Köln: 4.261 Euro (6,9 Prozent)

Wohnungen im Bestand in Euro; Quellen: Value AG (empirica-systeme Marktdatenbank), Statistisches Bundesamt, Berechnungen HWWI

Im Vergleich stiegen die Preise in Hamburg und Düsseldorf prozentual am stärksten. In beiden Städten lag das Plus bei mehr als neun Prozent. In den anderen Metropolen hat sich der Kaufpreisanstieg verlangsamt. Vor allem in Frankfurt und Berlin ist der Höhenflug zumindest gebremst, heißt es. So waren die Preise in Deutschlands Bankenmetropole 2019 noch um rund elf Prozent und in der Hauptstadt um knapp zehn Prozent in die Höhe geschossen – 2020 waren es 5,9 und 6,7 Prozent.

Bei der absoluten Preisentwicklung liegen München und Hamburg 2020 mit Preissprüngen von mehr als 500 Euro je Quadratmeter vorn. Käufer in Stuttgart hingegen mussten pro Quadratmeter im Schnitt 255 Euro mehr als noch ein Jahr zuvor bezahlen.

Teuerster Landkreis liegt an der Nordsee

Die hohen Preise in den Metropolen ziehen dabei auch das Umland mit. Deutschlands teuerste Landkreise finden sich fast ausnahmslos im Süden der Republik. Unter den Top Ten sind neun bayerische Kreise. In allen zehn Kreisen hat der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Wohneigentum die 5.000-Euro-Marke geknackt, vier von ihnen liegen jenseits der 6.000 Euro.

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