Immobilienpreise Immer mehr Euro für immer weniger Quadratmeter
Der Trend zu kleineren Wohnungen oder Häusern zeigt sich auch in den übrigen Städten. So sank die angestrebte Größe beispielsweise in Stuttgart ebenfalls um 13 Prozent, in Frankfurt sogar um 17 Prozent. Mit jeweils 105 Quadratmetern teilen sich beide Rang 3 hinter Berlin. Zum Vergleich: In der Elb-Metropole Hamburg haben die Immobilien eine Durchschnittsgröße von 116 Quadratmetern. Wie bei den Preisen sind die Unterschiede erheblich: In Bochum verfügen die Finanzierungsobjekte über 150 Quadratmeter, in Wuppertal sogar über 159 Quadratmeter. Ein wesentlicher Grund für die große Diskrepanz liegt in der Art der Immobilien: In München entfallen laut Check 24 drei Viertel der Finanzierungsanfragen auf Eigentumswohnungen und lediglich ein Viertel auf Häuser. Dagegen halten sich in Bochum und Wuppertal die Anteile von Wohnungen und Häusern fast die Waage.
Für die hohe Nachfrage sind nicht zuletzt die günstigen Finanzierungsbedingungen verantwortlich, an denen sich laut Michael Neumann, Vorstand des Lübecker Baufinanzierungsvertriebs Dr. Klein, vorerst wenig ändern wird: „Aufgrund zahlreicher Risiken, schwacher Konjunktur und einer Inflation unter der Zielmarke rechne ich auch 2019 mit niedrigen Zinsen.
“Die Nachfrage würde aber wohl ohnehin kaum nachlassen. Die Zahl der Baugenehmigungen lag 2018 erneut bei rund 350.000: „In vielen Städten, allen voran Berlin, klaffen Genehmigungen und Fertigstellungen auseinander“, sagt Jochen Möbert aus dem Research der Deutschen Bank. Aufgrund fehlenden Baulands und eines Fachkräftemangels dürfte eine schnelle Zunahme der Fertigstellungen ausbleiben, vermutet der Analyst. Sein Ausblick: „Bleibt die Dynamik bei den Fertigstellungen gedämpft, dürfte es bis zum Jahr 2022 dauern, bis das zusätzliche Angebot die jährliche Nachfrage übersteigt.“ Erst dann könnte der Nachfrageüberhang von deutlich mehr als einer Million Wohnungen abnehmen.
