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Investmentchef der Bethmann Bank Impact Investing liefert doppelte Rendite

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Dass sich mit Umweltschutz positive Renditen erwirtschaften lassen, liegt nicht zuletzt an den immer schärferen Regularien der Staaten. Aus Anlegersicht kommt hinzu, dass immer mehr Menschen proaktiv ausgerichtete Investments nachfragen, was sich positiv auf die entsprechenden Bewertungen auswirkt.

Ähnlich wie bei den ESG-Kriterien stellt sich allerdings auch hier die Frage der Definition: Was genau verstehen wir unter einem „positiven Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft“? Da gibt es sicher unterschiedliche Auffassungen, wie das Beispiel der Kernkraftenergie zeigt. In Deutschland ist sie ein absolutes „No Go“, gilt aber in Frankreich oder den angelsächsischen Ländern vielfach als eine CO2-freie und damit umweltfreundliche Technologie der Energieerzeugung.

UN liefert guten Orientierungsrahmen

Einen Weg aus diesem Dilemma bieten die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (UN). Vor sechs Jahren hat die UN ihre Agenda 2030 mit dem Ziel verabschiedet, einen Entwicklungsplan hin zu einer nachhaltigen Zukunft zu vorzugeben. Ziel ist es, für möglichst große Teile der Gesellschaft ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und dabei gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu bewahren. Zu den 17 Entwicklungszielen, den sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs), zählen unter anderem die Bekämpfung von Armut und Hunger, Bildung, Gesundheit oder bezahlbare und saubere Energie sowie nachhaltiger Konsum und Produktion.

So gesehen stellt die Agenda 2030 der UN einen Konsens der Weltgemeinschaft dar, was unter Nachhaltigkeit zu verstehen ist. Wenn Anleger also bei ihren Investments neben der klassischen Finanzanalyse nicht nur Ausschluss- und ESG-Kriterien berücksichtigen, sondern gezielt Unternehmen selektieren, die aktiv auf eines oder mehrere der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele einzahlen, üben sie einen nachhaltig positiven Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft aus. Deshalb werden sie Impact Investments genannt.

Impact Investments haben den Vorteil, dass sie fokussiert die ESG-Chancen in den Blick nehmen. Damit steigt die soziale und/oder ökologische Dividende eines Portfolios, wobei im Vergleich zu klassisch nachhaltigen Anlagen auch das relative Marktrisiko zunimmt.


Über den Autor:
Reinhard Pfingsten arbeitet bei der Bethmann Bank als Investmentchef (CIO) und ist Mitglied im Management Team des globalen Investment Centers der ABN-AMRO-Gruppe.

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