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Aktualisiert am 06.04.2020 - 17:04 Uhrin Europäischer FondsmarktLesedauer: 2 Minuten

In 10 bis 15 Jahren ETF-Chef von Blackrock erwartet 2,5 Billionen Euro in Indexfonds

Mark Wiedman leitet die ETF-Sparte von Blackrock, Ishares
Mark Wiedman leitet die ETF-Sparte von Blackrock, Ishares

Für den Siegeszug von ETFs ist die Finanzmarktregulierung stark verantwortlich, sagt Mark Wiedman, Chef der Indexfondssparte Ishares beim US-Vermögensverwalter Blackrock. Einen besonderen Boom bei Indexinvestments erwartet Wiedman vor allem für Europa: Das in ETFs angelegte Vermögen könnte sich in zehn bis 15 Jahren auf 2,5 Billionen Euro erhöhen, schätzt der Blackrock-Experte in einem Interview mit dem Handelsblatt. Grund sei vor allem die Regulierung.

Der Siegeszug von Indexfonds sei in den USA maßgeblich durch die Regulierung im Beratermarkt befeuert worden, so Wiedman. Berater seien heute zu größerer Transparenz verpflichtet. Sie dürften keine Aufschläge oder verdeckte Anteile an den Fondsgebühren mehr kassieren und müssten sich von ihren Kunden separat bezahlen lassen. Das habe die Zahl der verkauften ETFs in den USA die Höhe schnellen lassen.

Passifonds haben geringere Management-Gebühren als aktiv gemanagte Produkte. In der Vergangenheit hatten Berater allerdings kaum Anreiz, ihren Kunden ETFs zu verkaufen. Wer von den Provisionen der Produktanbieter lebt, verdient an ETFs und anderen günstigen Indexfonds schlechter. Die neuen Gebührenstrukturen hätten Indexinvestments erst richtig populär gemacht, glaubt Wiedman.

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Eine ähnliche Entwicklung wie in den USA sieht der Blackrock-Experte für Europa heraufziehen. Großbritannien, die Niederlande und die Schweiz haben bereits ein Provisionsverbot für ihre Berater eingeführt. Die EU-Finanzmarktrichtlinie Mifid II, die auch in die Beratervergütung eingreift, tritt zu Jahresbeginn 2018 in Kraft.

Neue Gebührenregelungen erzeugten Druck auf die Gebührenstruktur aller Fonds, ist Wiedman überzeugt. Bislang sei in Europa nur jeder fünfte Euro in Indexinvestments angelegt und sogar nur jeder fünfundzwanzigste in einem ETF. Diese verwalteten in Europa bislang 600 Milliarden Euro - vier Prozent aller Aktieninvestments. In zehn bis 15 Jahren könnten sie über 2,5 Billionen Euro verfügen, glaubt Wiedman.

Blackrock setzt mit seiner ETF-Sparte Ishares bereits seit 2009 umfangreich auf Indexfonds. Unter allen Anbietern verwaltet das Fondshaus weltweit das größte Anlagevolumen in ETFs. Am europäischen Markt erhält Blackrock Konkurrenz vor allem durch die Deutsche Bank mit ihrer Sparte DBX-Trackers, die französischen Anbieter Lyxor und Amundi und die Schweizer UBS. Auch ETF-Anbieter Vanguard drängt derzeit auf den europäischen Markt. Das US-Unternehmen ist nach verwaltetem Vermögen in ETFs weltweit die Nummer.

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