Im Jahr 2022 lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen im bundesweiten Gesamtdurchschnitt bei 1.028 Euro und damit erstmals über 1.000 Euro pro Monat. Das zeigen die jährlichen Auswertungen der tariflichen Ausbildungsvergütungen durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).

Mit 4,2 Prozent stiegen die Azubi-Löhne deutlich stärker als in den Vorjahren mit 2,5 Prozent (2021) und 2,6 Prozent (2020).

Reallohnverluste

Allerdings betrug die Inflationsrate seit Oktober 2021 im Jahresvergleich in Deutschland stets mehr als 4,5 Prozent, warnen die Forscher. Im September 2022 übertraf sie sogar die 10-Prozent-Marke. Daher mussten die Auszubildenden 2022 im Durchschnitt Reallohnverluste hinnehmen, folgert das Institut. Allerdings dürfte für Auszubildende der enorme Anstieg der Energiekosten laut BIBB weniger ins Gewicht fallen, zumal viele von ihnen noch bei ihren Eltern leben.

 

 

Ost-West-Gefälle

In Westdeutschland waren die tariflichen Ausbildungsvergütungen mit 1.029 Euro etwas höher als in Ostdeutschland mit 1.012 Euro. Somit wurden in Ostdeutschland auch 2022 wie im Vorjahr 98 Prozent der westdeutschen Vergütungshöhe erreicht. Die Zuwachsraten unterschieden sich mit 4,9 Prozent im Osten und 4,0 Prozent im Westen deutlicher als 2021 (2,8 Prozent zu 2,5 Prozent).

Mit 1.196 Euro monatlich verdienen angehende Versicherungskaufleute in Westdeutschland überdurchschnittlich gut: Im Ranking der Berufe mit den besten Ausbildungsgehältern liegen sie auf Platz 11. In Ostdeutschland landen sie mit 1.192 Euro sogar auf Platz 2. In welchen zehn Berufen es höhere Vergütungen (Westdeutschland) gibt, erfährst du in unserer Bildstrecke.

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