Der amerikanische Halbleiterhersteller Nvidia hat sich zum Liebling der Anleger entwickelt. Seit Jahresbeginn hat die Aktie bereits um fast 60 Prozent zugelegt, auf Jahressicht sind es 260 Prozent. Die atemberaubende Performance katapultierte den Chiphersteller im vergangenen Jahr über die Marke von einer Billion US-Dollar Marktkapitalisierung. Mit einem Börsenwert von inzwischen rund 1,8 Billionen Dollar ist das Unternehmen die Nummer drei unter den „Magnificent Seven“ und wird nur noch von Apple und Microsoft übertroffen. Chat GPT hat einen regelrechten Boom im Bereich der künstlichen Intelligenz ausgelöst. Und Nvidia gehört zu den größten Profiteuren.
Der Chiphersteller präsentierte gestern (21.02.2024) nach US-Börsenschluss seine Ergebnisse für das abgelaufene Quartal und übertraf dabei zum sechsten Mal in Folge die Erwartungen. Der Umsatz habe sich auf 22,1 Milliarden US-Dollar mehr als verdreifacht, teilte der Chiphersteller mit. Analysten hatten lediglich mit 20,6 Milliarden US-Dollar gerechnet. Das Geschäft mit Prozessoren für Rechenzentren verfünffachte sich sogar, nachdem es sich bereits im Vorquartal fast vervierfacht hatte. Der Quartalsgewinn von Nvidia ist innerhalb eines Jahres von 1,4 auf fast 12,3 Milliarden US-Dollar in die Höhe geschnellt.
Nvidia dominiert den Markt für Grafikkartenchips: Marktanteil über 80 Prozent
Nvidia steht im Mittelpunkt des KI-Hypes. Ursprünglich für Grafikkarten entwickelt, bewähren sich die Nvidia-Technologien seit langem bei der Rechenarbeit zum Anlernen von KI-Anwendungen. Programme wie Chat GPT sind in der Lage, mit nur wenigen Schlagworten Texte, Bilder oder Videos zu generieren. Dazu müssen unzählige Berechnungen parallel durchgeführt werden - die Programme benötigen also viel Rechenleistung. Dafür eignen sich Grafikchips wie die von Nvidia besonders gut. Experten schätzen, dass der Konzern 80 Prozent des Weltmarktes für Grafikkartenchips beherrscht. Konkurrenten von Nvidia sind AMD, ASML und Marvell, die ebenfalls vom KI-Boom profitieren.
Neugierig geworden?
Betrachtet man die Reaktionen der Analysten, könnte dies noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Wie das Anlegermagazin Der Aktionär berichtet, gehört Stacy Rasgon von Bernstein nach den Zahlen zu den „größten Nvidia-Bullen“ unter den Wall-Street-Experten. Rasgon sieht nun Kurspotenzial bis 1.000 gegenüber vormals 700 US-Dollar. Joseph Moore von Morgan Stanley erhöhte sein Kursziel von 750 auf 795 US-Dollar und Goldman Sachs-Analyst Toshiya Hori sieht den fairen Wert bei 875 US-Dollar, nachdem er zuvor noch für 850 plädierte.
Doch wegen des hohen Risikos greifen nicht alle Anleger auf Einzeltitel zurück, sondern setzen oft lieber auf breit gestreute Fonds und ETFs. Wir haben recherchiert, in welchen Fonds und ETFs der Halbleiterwert am höchsten gewichtet ist und zeigen dies auf den folgenden Seiten. Bei ETFs, die denselben Index abbilden, wurde nur der ETF mit der höchsten Gewichtung berücksichtigt.
Stand aller Daten: 22.02.2024