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Nachhaltig Investieren Dort geht die Verbraucherzentrale gegen Greenwashing vor

Die Skyline von Stuttgart
Die Skyline von Stuttgart: Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hat hier ihren Sitz. | Foto: Imago Images / Yay Images

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg geht vermehrt gegen Greenwashing vor. Nachhaltigkeit ist seit Jahren ein wichtiger Begriff für Unternehmen, Werbung und Verbraucher und findet sich auch im Finanzsektor wieder. Nun nimmt die Zentrale vor allem Finanzdienstleister ins Visier, die mit nicht nachvollziehbaren oder gar falschen Versprechungen locken.

„Es ist nach wie vor gesetzlich nicht definiert, was denn nachhaltige Geldanlagen genau sein sollen“, so Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. „Die Unternehmen nutzen das gezielt im Marketing für ihre Produkte aus“.


Aktuell hat die Stuttgarter Lebensversicherung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg auf eine Abmahnung hin eine Unterlassungserklärung abgegeben. Sie hatte für ein Gesundheitskonto geworben, bei dem es sich um eine fondsgebundene Rentenversicherung handelte, und hierbei das Produkt als Grüne Rente angepriesen, berichtet die Zentrale. Verbraucher würden dort nachhaltig investieren und so die Zukunftsfähigkeit von Umwelt und Gesellschaft fördern. Der Versicherer hat dabei nicht klargestellt, wie die angebotenen Investitionen dies erreichen sollen. Laut Versicherungsbedingungen würden ökologische oder soziale Merkmale nur berücksichtigt.

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„Die Berücksichtigung irgendwelcher Kriterien alleine sagt aber nichts über die tatsächliche Nachhaltigkeit der Investitionen aus“, so Nauhauser.


Auch Liqid Asset Management hat eine Unterlassungserklärung unterzeichnet. Sie hatte für ihr Produkt Liqid Impact damit geworben, dass Verbraucher mit dem angebotenen Investment ihr Vermögen in ein Portfolio investieren würden, das ausschließlich aus Unternehmen bestehe, die strengsten ökologischen, sozialen und ethischen Wertmaßstäben gerecht würden. Tatsächlich wurde das Geld aber auch in Gold, Anleihen und Hedgefonds investiert. Überdies hat der Anbieter in seiner Werbung Testsiegel und Bewertungen der Zeitschrift Capital, dem Institut für Vermögensaufbau (IVA) und des Finanzberaters Firstfive verwendet, ohne wie vorgeschrieben den Umfang der Bewertung, deren Rahmenbedingungen und die Quelle zu nennen, unter der sich Verbraucher hinsichtlich der Richtigkeit des Testergebnisses informieren können.

Ein Unterlassungsklageverfahren läuft zudem gegen die Deutsche Kreditbank (DKB). Die Bank warb für ein kostenloses Girokonto und behauptete, dass das eingezahlte Geld in ökologische und soziale Projekte in ganz Deutschland investiert würde. Art und Umfang dieser Investitionen werden jedoch nicht transparent erläutert. Es soll gerichtlich auch geklärt werden, ob die Werbung „kostenlos“ zulässig ist, wenn Verbraucher Verwahrentgelte bezahlen müssen, heißt es in der Mitteilung der Verbraucherzentrale.

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