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Lira, Rand und Real In diesen Schwellenländern lohnen sich Investments

Seilbahn auf den Zuckerhut in Rio de Janeiro
Seilbahn auf den Zuckerhut in Rio de Janeiro: Der brasilianische Real erholt sich leicht von den Turbulenzen der Corona-Krise | Foto: imago images / agefotostock

Wie viele Schwellenland-Währungen hat der Brasilianische Real mit Aufkommen der Corona-Pandemie ordentlich Federn lassen müssen. Nun scheint er sich aber gefangen zu haben. Lohnt sich also ein (vorsichtiger) Einstieg? Ähnlich wie beim großen Vorbild war auch die Corona-Politik des von vielen als „brasilianischer Trump“ bezeichneten Präsidenten Jair Bolsonaro konzeptionslos, von Corona-Leugnung geprägt und somit wenig erfolgreich.

Die Zahl der Infizierten schoss in die Höhe. Doch Brasiliens Wirtschaft und Privatleute haben zumindest von den erhöhten Staatsausgaben zur Stützung der Wirtschaft profitiert. Vor allem die ärmsten der Gesellschaft konnten durch ein Basis-Sozialsystem über Wasser gehalten werden, was gleichzeitig die Binnenkonjunktur stützte. Insgesamt wird die Wirtschaftsleistung für das Gesamtjahr jedoch um mindestens 10 Prozent sinken, während die Prognosen besser als erwartet sind.

Erfreulich ist: Die neuntgrößte Volkswirtschaft der Welt und größte in Lateinamerika hat auch in der Krise seine Strukturreformen fortgesetzt. Nach Aussage von Marktbeobachtern wie Manraj Sekhon von Franklin Templeton dürften die Reformen – vor allem bei Steuern und in der Verwaltung – umfangreiche Investitionen anziehen.

Gegenüber Rand und Lira hinkt der Real hinterher

Die Wirtschaft ist überwiegend von Dienstleistungen (65 Prozent) geprägt, hat aber einen recht starken Industriesektor (Erdöl, Bergbau, Flugzeugbau) und einen erfolgreichen Agrar-Export. Der Real allerdings stürzte binnen einen Jahres heftig ab: Bekam man im vergangenen Dezember nur 4,5 Real für einen Euro, waren es in diesem November schon 6,7. Von da ab besserte es sich, wenn auch nur leicht auf 6,4 Real.

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Immerhin 4,5 Prozent Gewinn konnten jene Investoren verbuchen, die diese Phase erfasst hatten. So wie dem Real ist es im Corona-Jahr auch anderen Schwellenland-Währungen gegangen: Mexikanischer Peso, Türkische Lira und Südafrikanischer Rand haben gegenüber Dollar und Euro kräftig abgewertet, teilweise um 50 Prozent.

Nun mehren sich jedoch die Anzeichen, dass die rasante Talfahrt dem Ende zugegangen ist. Allerdings haben sich Lira und besonders Rand deutlich besser erholt als der Real.

Getrieben wird der weltweite Aufschwung durch die angekündigten Corona-Impfstoffe, die eine Erholung der Weltwirtschaft und Touristenströme – wichtige Einnahmequellen für die betroffenen Länder – erhoffen lassen. So schrieb der Chefvolkswirt des internationalen Bankenverbandes „Institute for International Finance (IIF), Robin Brooks: „Ein Impfstoff wird eine Rally der Schwellenländer-Währungen gegenüber dem Dollar entfesseln.“

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