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Income-Fonds sammeln Milliarden ein Platzt hier die nächste große Blase?

Uwe Zimmer
Uwe Zimmer
Wenn viel billiges oder gieriges Geld unterwegs ist, entstehen an den Märkten Blasen. Die meisten platzen, bevor sie gefährlich werden. Andere dagegen wachsen und dehnen sich aus, viel heiße Luft in dünner Haut. Bei manchen könnte es bald wieder Platzzeit sein.

Sind es die heiß laufenden Immobilienmärkte in China oder doch eher die Investment-Grade-Anleihen der Industriestaaten? Der Euro? Die Börsen Arabiens? Wahrscheinlich wird es ein ganz anderes Thema sein, das uns bald beschäftigt. Denn irgendwo entsteht an den Märkten immer gerade eine Blase – und irgendwann wird sie auch platzen.

In Zeiten billigen Geldes ist die Wahrscheinlichkeit der Blasenbildung naturgemäß größer als in restriktiven Börsenzeiten. Geld, das billig aufgenommen werden kann, will lukrativ angelegt werden. Wenn, wie derzeit, die sicheren Häfen keinen auskömmlichen Zins mehr liefern wird eben auch rechts und links geschaut. Es wird dann diversifiziert auf der Suche nach einer Zusatzrendite.

Schmale Pfade abseits des breiten Weges

Rechts und links des breiten Weges aber sind die Wege schmaler, die Märkte weniger liquide. Schnell hereinströmendes Geld sorgt für schnelle Kurszuwächse. Umgekehrt funktioniert es aber genauso schnell: fließt das Geld wieder ab sind die Märkte sofort am Boden. Angebot und Nachfrage eben, das Gesetz des Marktes.

In den vergangenen Monaten schossen Fonds mit dem Wort „Income“ im Namen wie Pilze aus dem Boden. Und sie sammelten auch viel Geld bei Anlegern ein. Es handelt sich dabei in der Regel um Multi-Asset-Fonds, die stetige Erträge generieren wollen. Dazu nutzen sie Einkommensquellen und setzen nicht alleine auf Kurssteigerungen.

Dividendenfonds waren der erste Schritt, die Income-Fonds sind der logische nächste. Denn nachdem alle Dividenden-Aktien abgegrast wurden, sehen die Dividendenrenditen schon nicht mehr so großartig aus. Jetzt sollen es Erträge aus Immobilienaktien, aus Wandelanleihen, aus Hochzinsanleihen (niedriger Bonität) und vieles mehr reißen.

Das alles sind gute Ideen. Aber es handelt sich bei einigen davon um enge Märkte. Viele Fonds, die alle das gleiche Ziel ansteuern, verderben auch hier die Preise. Es bilden sich Blasen. Oft genug bilden sie sich und sacken friedlich wieder in sich zusammen, wenn die Luft abgelassen wird.

Laufen aber alle diese Fonds einmal in die gleiche Richtung und blähen einen bestimmten Markt auf, wird es genau dort zum Platzen kommen. Wo das ist? Wir werden sehen. Wann? Bald, denn die Income-Fonds sammeln weiter Milliarden ein.

Und wie reagiert man richtig? Indem man doch auf dem breiten Weg bleibt. Der ist zwar etwas langsamer, führt aber recht gut zum Ziel einer soliden Rendite ohne von platzenden Blasen abgelenkt und immer mal wieder nach hinten geschoben zu werden.

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