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in ETFs & IndexfondsLesedauer: 2 Minuten

Indexfonds Anleihen-ETFs landen zunehmend bei Hedgefonds und Stiftungen im Depot

Harvard Management zum Beispiel verkaufte Anteile an zwei Ramsch-Anleihe-ETFs für rund 90 Millionen Dollar in den drei Monaten bis zum 30. Juni. Es handelt sich dabei um einige der größten berichteten Handelsgeschäfte der Universitäts-Stiftung in diesem Quartal.

Beim Hedgefonds Tudor Investment waren zwei der drei größten Aktien-Investments Unternehmens-Bond-ETFs. Das geht aus einer Pflichtmitteilung für den Zeitraum bis zum 30. Juni hervor, die am 14. August eingereicht wurde.

Doch warum greifen die Großinvestoren auf die ETFs zurück? Wäre es nicht einfacher, tatsächliche Anleihen auf eigene Faust am Markt einzukaufen?

ETFs bestehen aus Anteilen, die in Echtzeit gehandelt werden - also wie Aktien. Das gilt auch für jene börsennotierte Fonds, die in ihrem Korb eigenartige und nur recht selten gehandelte Anleihen enthalten.

Die Bonds-ETFs sind am Markt noch ein relativ junges Phänomen. Der New Yorker Vermögensverwalter BlackRock  hatte im Jahr 2002 den ersten ETF für Unternehmensanleihen geschaffen. In den vergangenen Jahren ist ihre Beliebtheit deutlich gestiegen - auch wenn sich die durchschnittlichen Umsätze bei den zugrunde liegenden Bonds rückläufig entwickelten.

Diese Kluft bei der Liquidität hat den ETFs einige Kritiker eingebracht, wie zum Beispiel den Milliardär Carl Icahn. Seiner Meinung nach sorgen die ETFs für die Illusion einer Flexibilität bei „extrem illiquiden und extrem überteuerten“ Wertpapieren wie etwa Hochzins-Bonds.

Eine wachsende Anzahl ähnlich bekannter Investoren will diese Aussagen offensichtlich nicht unterschreiben. Oder aber sie kaufen ihm zumindest sein schwarzmalerisches Argument nicht zu 100 Prozent ab. Die ETFs sehen zumindest viel einfacher, manchmal billiger aus, als wenn man selbst die Kreditmärkte durchforsten würde, die anfällig für plötzliche und unvorhersehbare Preis-Bewegungen sind.

Zwar machen die ETF-Verkäufe von Harvard Management nur einen winzigen Anteil am insgesamt 36 Milliarden Dollar schweren Stiftungsvermögen aus. Sie unterstreichen aber sehr wohl die Bereitschaft der Firma, derartige Fonds zu nutzen, um schnell das Engagement bei einer weniger oft gehandelten Aktiva-Klasse zu verändern. Die meisten Transaktionen der Stiftung finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit Hilfe von dritten Parteien statt und werden nicht an die amerikanische Aufsicht berichtet.

Telefonanrufe und Emails an Harvard mit der Bitte um eine Stellungnahme blieben unbeantwortet.

Neben Harvard Management und Tudor hatten in der vergangenen Woche auch Pine River Capital Management, Millennium Management, Mariner Investment Group und Citadel Advisors in Mitteilungen an die Aufsicht von Anleihen-ETF-Transaktionen berichtet.

„Die meisten Investoren sehen darin ein weiteres Kredit- Derivate-Produkt“, sagt Kevin McPartland, Analyse-Chef für Marktstrukturen und Technologie beim Beratungsunternehmen Greenwich Associates aus Stamford. „Das ist Teil der Bond- Liquiditäts-Story.“

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