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Indexpolicen Der gezähmte Index

Von in MärkteLesedauer: 10 Minuten
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Die Funktionsweise von Indexpolicen ist dabei nicht allzu kompliziert. Auf den ersten Blick gebärden sich die Produkte wie klassische Rentenversicherungen. Der Beitrag des Kunden wandert in aller Regel zunächst in das Sicherungsvermögen der Lebensversicherungsgesellschaft. Diese legt das Geld am Kapitalmarkt an und erwirtschaftet – wenn sie ihre Sache denn gut macht – Überschüsse.

Überschüsse wandern in den Index

Der Kunde kann nun üblicherweise jedes Jahr wählen, ob er mit diesen Überschüssen einen Ausflug an den Aktienmarkt macht (Indexbeteiligung) oder ob er einen vom Versicherer festgelegten Zins bekommen möchte. Entscheidet sich der Sparer für die erste Option, nimmt die Versicherung die Überschüsse und legt sie in einen Index beziehungsweise in mehrere an – je nach Produktdesign. Allerdings nicht direkt. Vielmehr kauft der Anbieter Finanzderivate wie Optionen ein, die die Indexbeteiligung abbilden.

Welche Indizes dabei zum Einsatz kommen, ist sehr unterschiedlich. Das zeigt schon ein Blick auf die Produkttabelle auf Seite 60. Am gängigsten ist der Einsatz des Euro Stoxx 50, der die Kursentwicklung der 50 größten börsennotierten Unternehmen der Eurozone abbildet. Der deutsche Leitindex Dax ist auch in Indexpolicen zu finden, aber eher selten. Viele Versicherer sind eher dazu übergangen, maßgeschneiderte Indizes für die eigene Police bauen zu lassen.

Ein Beispiel hierfür ist HDI. Als Indexanlage für das Produkt Two Trust Selekt nutzt der Kölner Versicherer das Multi Selekt Konzept – einen Indexkorb, der aktuell aus sechs Indizes besteht: Dax (Anteil: 15 Prozent), Euro Stoxx 50 (16 Prozent), S&P 500 (USA, 18 Prozent), SMI (Schweiz, 19 Prozent), FTSE 100 (Großbritannien, 20 Prozent) und Hang Seng (China, 12 Prozent). Bei Bedarf können weitere Anlageklassen wie festverzinsliche Wertpapiere und Rohstoffe aufgenommen werden.

Diese breitere Streuung über mehrere Börsenbarometer soll das Risiko weiter begrenzen. „Die Gewichtung der Indizes erfolgt nach dem Prinzip der Volatilitätssteuerung“, sagt Michael Rosch, Leiter HDI Produktmanagement Leben. „Je geringer die Schwankung des einzelnen Index, desto höher ist seine Gewichtung – und umgekehrt.“ Die Zusammensetzung des Indexkorbs überprüfen die HDI-Spezialisten jedes Jahr. Vom 1. Februar 2017 bis 31. Januar 2018 brachte das Konzept 8,4 Prozent Rendite.

Die Stuttgarter arbeitet in ihrer Indexpolice Index-Safe ebenfalls mit einem Multi-Asset-Index. „Der M-A-X ist im Unterschied zu den Indizes unserer Mitbewerber kein reiner Aktienindex. Er kombiniert verschiedene Anlageklassen“, sagt Klaus-Peter Klapper, Leiter Produkt- und Vertriebsmarketing der Stuttgarter Lebensversicherung. Derzeit besteht er zu 50 Prozent aus Immobilienaktien, zu 30 Prozent aus globalen Aktien und zu 20 Prozent aus europäischen Staats- und Unternehmensanleihen. Die vierte Anlageklasse, die für den Index infrage kommt – Gold –, spielt derzeit keine Rolle in der Aufteilung.

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