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Indexpolicen Der gezähmte Index

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Prinzipiell lässt sich festhalten, dass für den Kunden ein möglichst hoher Cap oder eine möglichst hohe Quote besser ist als jeweils ein niedriger Wert. „Der Anteil der Indexbeteiligung, der über einen Cap oder eine Partizipationsquote geregelt ist, ist in erster Linie von der Höhe der konventionellen Überschussbeteiligung des Versicherers abhängig“, erklärt Ascore-Geschäftsführerin Ellen Ludwig. „Vereinfacht kann man sagen, dass – bei gleicher Garantiehöhe – der Indexanteil höher ist, wenn die Überschussbeteiligung höher ist.“ Die Expertin empfiehlt Kunden und Maklern daher, bei der Produktauswahl die gleichen Maßstäbe für eine Indexpolice wie für ein klassisches Rentenprodukt anzulegen. Heißt: „Hierbei sind die Wirtschaftlichkeit und die Ertragskraft des Versicherungsunternehmens von hoher Bedeutung“, so Ludwig.

Sollten Sparer auch darauf achten, ob dem Produkt ein Kursindex (wie beim Euro Stoxx 50) oder ein Performance-Index mit eingerechneten Dividenden (wie beim Dax) zugrunde liegt? Auch hier lässt sich keine allgemeingültige Aussage treffen. Fakt ist: Falls man einen Performance-Index zugrunde legt, sind die Optionen entsprechend teurer. Anders ausgedrückt: Verwendet man statt eines Kursindex einen Performance-Index, wird die Höhedes Caps oder der Quote entsprechend geringer ausfallen.

So. Und wie haben die Produkte das vergangene Jahr nun abgeschlossen? Schließlich hat der Dax das Jahr 2017 mit einem Plus von mehr als 12 Prozent beendet, und beim Euro Stoxx 50 waren es immerhin noch über 10 Prozent. „Das Jahr 2017 ist für Kunden von Indexpolicen vielfach sehr gut gelaufen“, sagt Keßling. „So haben die von uns untersuchten 15 Verträge aufgrund des stetigen Aufwärtstrends an den Kapitalmärkten nicht selten eine Jahresrendite zwischen 5 und 10 Prozent erzielt, vereinzelt sogar noch etwas mehr.“ Tarifübergreifend liege der Durchschnitt der im vergangenen Jahr gutgeschriebenen Renditen bei nahezu 7 Prozent.

Allerdings müssten Kunden in anderen Kapitalmarktphasen auch mit Null-Renditen rechnen, wenn Ad-hoc-Kursrückgänge an den Kapitalmärkten die positive Entwicklung aufzehrten, warnt der Analyst. „Dies konnten wir beispielsweise im Jahr 2016 feststellen. Die Spanne der Indexgutschriften reichte seinerzeit nur von 0,00 bis 1,75 Prozent, wobei bei allen Tarifen der produktimmanente Kapitalerhalt griff und die Kunden kein Geld verloren haben“, so Keßling. Und genau darauf kommt es vielen Sparern schließlich an.

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