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„Index-Kuschler“-Studie Warum sich nicht alle Biotech-Fonds auch mit Biotech-Indizes messen

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Jella Benner-Heinacher, DSW

„Bei diesen Investments ist Vorsicht geboten“, warnt Jella Benner-Heinacher vor so genannten Index-Kuschlern. Die Rechtsanwältin und stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Vereins Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) verweist in der aktuellen Ausgabe des DSW-Newsletters auf die höheren Gebühren für aktives Fondsmanagement.

„Zu Recht erwartet der Anleger dann von diesem Produkt auch eine bessere Performance, als der zugrunde gelegte Referenzwert sie aufweist“, so Benner-Heinacher weiter. Eine solche Outperformance können solche als „aktiv gemanagt“ vertriebenen Aktienfonds aufgrund ihrer großen Nähe zu ihrem Vergleichsindex aber gar nicht erreichen.

Diesen möglichen „Etikettenschwindel“ untersuchte zu Jahresbeginn auch „Better Finance“. Die europaweiten Anlegerschützer benutzten Angaben aus der Morningstar-Datenbank zur Berechnung der Kennzahlen „Active Share“ für den Abgleich des gewichteten Fondsportfolios mit dem Index, „Tracking Error“ für die Differenz zwischen Benchmark- und Fonds-Rendite sowie R² für den Gleichlauf von Fonds- und Index-Entwicklung.

Für die Stichprobe aus 1.013 Fonds mit ausreichenden Rohdaten erkannte Better Finance zwar 848 als „ausreichend transparent“ und „wahrhaftig aktiv“ an. Doch die restlichen 165 Fonds identifizierte der europaweite Dachverband von nationalen Anlegerschutzorganisationen als mutmaßlich „verkappte Indexfonds“. Das ergibt einen Anteil von knapp 16,3 Prozent.

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Grundlage der Vergleiche war jeweils die „Primary Prospectus Benchmark“, also derjenige Vergleichsindex, der laut Verkaufsprospekt als wichtigster Vergleichsmaßstab gelten soll. Doch diese Benchmark als gegeben hinzunehmen, erscheint zumindest auf den ersten Blick nicht für jeden der rund 1.000 untersuchten Fonds unbedingt als einleuchtend.

Insbesondere bei den branchenspezifisch investierenden Aktienfonds zeigen sich sehr große Unterschiede: Der UniSector: BioPharma A von Union Investment und der Candriam Equities B Global Health Care werden zum Beispiel mit dem MSCI World/Health Care PR USD verglichen. Dieser Index besteht aus nur 131 Aktien, sodass Branchenfonds geradezu zwangsläufig Ähnlichkeiten mit ihm aufweisen.

 

Folgerichtig wird beiden Fonds in der Untersuchung von Better Finance das sogenannte „closet indexing“ bescheinigt. Demnach unterscheiden sie sich nach Meinung der Anlegerschützer nicht in ausreichendem Maße von der Branchen-Benchmark. Better Finance hatte die Produkte als potenzielle „Closet Indexers“ eingestuft, wenn der Active Share unter 60 Prozent und der Tracking Error unter 4 Prozent liegt.

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