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Indien, China & Co. Darum sind Schwellenländer-Fonds wieder gefragt

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Selbst die Sorgenkinder Brasilien und Russland zeigen nach Jahren der Rezession klare Zeichen einer Stabilisierung. Damit können sie ein schwächeres Wachstum in China kompensieren.

Neben den Erholungstendenzen an den Rohstoffmärkten ist vor allem die zwar gemäßigte, aber doch nachhaltige Erholung der Weltwirtschaft Grund für den wieder positiveren Ausblick.

„Der Anstieg der Rohstoffpreise zeigt sich unbestreitbar in den Leistungsbilanzen von Ländern wie Chile, Brasilien und Südafrika, um nur einige zu nennen“, sagt Luis Costa, Schwellenländer-Stratege bei der Citibank. „Und anders als viele Emerging-Markets-Experten glauben, handelt es sich nicht um eine reine Rohstoff-Renaissance der Schwellenländer. Vielmehr kann der Aufschwung der globalen Industrieproduktion auch Ländern wie Polen und Ungarn in Zentraleuropa und Korea und Taiwan in Asien helfen.“

So wird sich die Verschiebung der wirtschaftlichen Machtverhältnisse fortsetzen. Die Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PWC) prognostiziert in ihrem aktuellen Report „The World in 2050“, dass die Schwellenländer in den kommenden Jahren wieder Motor der Weltwirtschaft sein werden. Bis 2050 sollen die sieben größten von ihnen (China, Indien, Brasilien, Russland, Indonesien, Mexiko und die Türkei) rund 50 Prozent zum globalen BIP beitragen. Zum Vergleich: Aktuell sind es etwa 35 Prozent. Gleichzeitig wird der BIP-Anteil der G7-Staaten PWC zufolge auf etwa 20 Prozent zurückgehen. Heutige Schwellenländer werden in weniger als 35 Jahren sechs der sieben größten Volkswirtschaften sein. „Wachsende Einkommen in den Emerging Markets werden großartige Möglichkeiten für Unternehmen mit hinreichend flexiblen Strategien eröffnen“, so PWC-Chefvolkswirt John Hawksworth.

Tatsächlich tragen etliche Unternehmen der Schwellenländer wieder maßgeblich zum Aufschwung der Aktienmärkte bei. „Was die Märkte in diesem Jahr weiter in die Höhe treibt, sind die Unternehmensgewinne“, sagt Geoffrey Dennis, Chefstratege für Schwellenländer bei der Schweizer UBS. Die Gewinne sollen Schätzungen zufolge im Schnitt um 23 Prozent zulegen.

Besonders starkes Wachstum erwarten Fachleute im laufenden Jahr in der Technologie-gefolgt von der Finanz-, Energieund Grundstoff-Industrie. Nach Ländern aufgeschlüsselt, sollen koreanische Unternehmen die höchsten Gewinnzuwächse verzeichnen. Auf den Plätzen folgen China, Brasilien, Taiwan und Südafrika Den Strategen von Lazard Asset Management zufolge ist die Kehrtwende bei der Gewinnentwicklung auf einen effizienteren Kapitaleinsatz und einen Fokus auf Profitabilität in einer großen Zahl von Schwellenländern zurückzuführen.

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