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Von Lesedauer: 8 Minuten
2,8-Millionen-Einwohner-Metropole Lucknow in Nordindien
2,8-Millionen-Einwohner-Metropole Lucknow in Nordindien: Für Anleger, die über einen ETF eine Allokation in Indien anstreben, gelten steuerliche Besonderheiten. | Foto: Imago Images / Pond5 Images
Dina Ting

Indien hat in nur einem Jahrzehnt einen Quantensprung geschafft. Die Wirtschaftsnation ist von Platz 11 auf Platz 5 vorgerückt. Ökonomen gehen im Konsens davon aus, dass das Land auch in den kommenden Jahren eine der am schnellsten wachsenden großen Volkswirtschaften der Welt bleiben wird.

2023 war ein wahres Erfolgsjahr, in dem die Benchmark-Indizes des Landes in die Höhe schnellten und der indische Premierminister Narendra Modi herausragende Erfolge feierte; von historischen Errungenschaften in den Bereichen Technologie und Weltraumforschung bis hin zu einer weltweit gestiegenen diplomatischen Präsenz. Und das laufende Wahljahr scheint dem Vorjahr in nichts nachzustehen, denn es wurden bereits weitere Fortschritte bei Modis wachstums- und beschäftigungsfördernden Initiativen erzielt.

Marcus Weyerer

Die bevölkerungsreichste Nation der Welt hat die Beziehungen zu den westlichen Ländern über den Freihandel vertieft. Abgesehen von den Abkommen mit Australien und den Vereinigten Arabischen Emiraten setzt sich das Land dafür ein, die Entwicklungsbedürfnisse und -ziele des „Globalen Südens“ besser mit jenen der G20 abzustimmen. Modi wirbt mit innovativen Partnerschaften für einen neuen multilateralen Schienen- und Seekorridor, über den Indien mit dem Nahen Osten und der Europäischen Union verbunden werden soll. Die Initiative wird auch als Gegengewicht zu Chinas gewaltigem Belt-and-Road-Infrastrukturkorridor auf den Weg gebracht.

Das jüngste wichtige Handelsabkommen Indiens, an dem seit fast 16 Jahren gearbeitet wurde, ist im März mit der Europäischen Freihandelsassoziation – zu der Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz gehören – geschlossen worden. Mit diesem Abkommen werden indische Zölle aufgehoben, um ausländische Direktinvestitionen in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar aus Nicht-EU-Ländern nach Indien zu locken. Diese Investitionen sollen sich auf mehrere wichtigen Sektoren erstrecken.

Grafik 1: Globalisierung von Waren und Dienstleistungen sind entscheidend für den wirtschaftlichen Wohlstand in Indien (Stand: 29. Juni 2023)

Quelle: „Weltentwicklungsindikatoren.“ Weltbank. Stand: 29. Juni 2023.

Da Indien nach wie vor eine enorme Bedeutung für Investitionen hat, wollen wir einige Aspekte dieses dynamischen Aktienmarktes näher beleuchten.

Wie ETFs in Indien die Kapitalertragssteuer (CGT) abführen

Ausländische Anleger müssen sich darüber im Klaren sein, dass die Kapitalertragssteuer CGT ein integraler Bestandteil von Investitionen in indischen Aktien ist und nicht umgangen werden kann. Die CGT für Anleger in Indien-Fonds und -ETFs gilt unabhängig vom Anbieter. Zudem erfolgt die Berechnung der CGT auf der Grundlage des gesamten Fonds und nicht auf der Position des einzelnen Anlegers.

Im Detail bedeutet das Folgendes: Ausländische Anleger, die lokale indische Aktien besitzen, sind verpflichtet, Kapitalgewinne zu einem kurzfristigen Satz von 15 Prozent für Positionen, die weniger als ein Jahr gehalten werden, und zu einem langfristigen Satz von 10 Prozent für Positionen, die länger als ein Jahr gehalten werden, zu versteuern.

Unterschiedliche Anrechnung: Der gängigen Marktpraxis für in den USA notierte Indien-ETF-Anbieter folgend, rechnet Franklin Templeton in seinem täglichen Nettoinventarwert (NIW) die nicht realisierte CGT an. Dies kann zu Abweichungen bei der Wertentwicklung im Vergleich zur Benchmark führen, bei der die CGT nicht berücksichtigt ist. Aus diesem Grund führen positive Marktentwicklungen in der Regel zu einer Underperformance des Fonds gegenüber der Benchmark, während schwächere Marktumgebungen in der Regel zu einer Outperformance führen – vorausgesetzt, der Fonds weist eine Position mit nicht realisierten Kapitalgewinnen auf, bei der der aktuelle Marktwert der Fondsbeteiligungen über den historischen Buchkosten liegt (siehe nachfolgende Grafik).

Grafik 2: Hypothetische Auswirkung der Kapitalertragssteuer

Quelle: Analyse von Franklin Templeton. Nur zur Veranschaulichung. Die Renditen beziehen sich auf ein hypothetisches Szenario und spiegeln nicht die Wertentwicklung eines tatsächlichen Fonds von Franklin Templeton wider. Zur Erläuterung: t=Handelsdatum, t+X=Handelsdatum+Anzahl Tag(e).

Die Grafik zeigt die erwartete NIW-Rendite unter Berücksichtigung der Effekte der Abgrenzung nicht realisierter Kapitalgewinne auf Basis einer täglich ermittelten Indexrendite (unter den erläuterten Annahmen für das hypothetische Szenario):

  • Wenn die lokale Aktienrendite positiv ist, ist die NIW-Rendite aufgrund der Erhebung der Kapitalertragssteuer niedriger.
  • Wenn die lokale Aktienrendite negativ ist, ist die NIW-Rendite aufgrund der Rückbuchung der Kapitalertragssteuer höher.

Annahmen für das hypothetische Szenario:

  • Es wird nur ein einziger Posten berücksichtigt, auf den eine nicht realisierte kurzfristige
    Kapitalertragssteuer von 15 Prozent anfällt.
  • Es wird ein gleichbleibender Wechselkurs für die indische Rupie und den US-Dollar zugrunde gelegt.
  • Sonstige Faktoren wie Ausgaben und Kapitalmaßnahmen bleiben unberücksichtigt.

Bei OGAW-notierten (Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren, OGAW) indischen Fonds werden von den Fondsanbietern bei der Erhebung und Meldung der CGT unterschiedliche Methoden genutzt. Bei manchen wird die nicht realisierte CGT nicht in den Nettoinventarwert eingerechnet, sondern den Anlegern direkt bei der Rückzahlung abgezogen, sodass die Anleger unserer Meinung nach im Unklaren über ihre endgültigen Erlöse gelassen werden. Außerdem wird bei dieser Methode ein höherer Nettoinventarwert ausgewiesen als derjenige, den die Anleger letztendlich vorfinden. Zwar kann der CGT-Ansatz von Franklin Templeton gelegentlich zu einer höheren Tracking-Differenz führen (die Tracking-Differenz ist die Differenz zwischen der Rendite des ETF und der Rendite des zugrunde liegenden Index), doch sind wir der Meinung, dass Anleger von mehr Transparenz und einem fundierteren Einblick profitieren.

 

Die Höhe und die Auswirkungen der CGT auf einen bestimmten Fonds hängen stark von mehreren Variablen ab, wie dem Zeitpunkt der Käufe und Verkäufe, der Wertentwicklung der Bestände und ihrer Volatilität sowie dem Umfang der Zu- und Abflüsse in den Fonds im Verhältnis zu seinem verwalteten Vermögen (AuM).

Die Folgen: Die Auswirkungen der CGT auf die Wertentwicklung des Fonds ergeben sich aus dem Verlauf der Renditen, dem Timing der einzelnen Posten und den Preispunkten. Vereinfacht gesagt: Ein Fonds, bei dem die CGT im Nettoinventarwert berücksichtigt ist, wird bei einer positiven Marktentwicklung wahrscheinlich schlechter abschneiden als sein Referenzindex und umgekehrt.

Auswirkung auf die Vergleichbarkeit: Aufgrund der unterschiedlichen Handhabung der CGT durch die verschiedenen Anbieter kann die Vergleichbarkeit der Kennzahlen zur Wertentwicklung eines Fonds schwierig sein. Anleger sollten daher unbedingt den Einfluss dieser Besonderheiten auf ihre Anlageentscheidungen im Rahmen ihrer Finanzstrategie berücksichtigen.

Das große Ganze: Zwar dürfen CGT-Aspekte nicht außer Acht gelassen werden, aber sie sollten mit Blick auf das breitere Spektrum von Anlagezielen und Risikotoleranz betrachtet werden. Bei der Entscheidungsfindung kann es hilfreich sein, eine langfristige Perspektive einzunehmen und auch auf andere wichtige Merkmale des gewählten Anlageinstruments zu achten.

Zusammengefasst: Indien ist nach wie vor ein attraktives Investitionsziel mit überzeugenden Wachstumsaussichten für die dortigen Aktienmärkte. Anleger, die über einen ETF eine Allokation in Indien anstreben, sollten das geltende Steuerrecht kennen und auch wissen, was unterschiedliche Methoden der Rechnungslegung für die Fondsbewertung im Endeffekt bedeuten.

Welche großen Themen treiben die Zuflüsse in indische Publikumsfonds und ETFs an? Wissenswertes zu Investitionen in Indien lesen Sie hier.

 

Dies ist eine Marketingmitteilung. Bitte lesen Sie vor jeder abschließenden Anlageentscheidung den Verkaufsprospekt des OGAW und das Basisinformationsblatt (BiB).

Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, ein Verlust des Anlagekapitals ist möglich. Der Wert von Anlagen kann fallen oder steigen, und Anleger erhalten möglicherweise nicht den vollen Anlagebetrag zurück. Anleihenkurse entwickeln sich im Allgemeinen gegenläufig zu den Zinsen. Wenn sich also die Anleihenkurse in einem Investmentportfolio den steigenden Zinsen anpassen, kann der Wert des Portfolios sinken. Veränderungen der Bonitätsbewertung einer Anleihe oder der Bonitätsbewertung oder Finanzkraft des Emittenten, Versicherers oder Garantiegebers der Anleihe können sich auf deren Wert auswirken.

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