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Indien Unbemerkt auf der Überholspur

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Zuversicht nach Regierungswechsel

Als im Frühjahr 2014 die neue Regierung gewählt wurde, lösten die Aussichten für Indien viel Zuversicht aus. Der indische Aktienmarkt schnellte in die Höhe. Es herrschte allgemeiner Optimismus. Gleichzeitig war klar, dass die Umsetzung der von Premierminister Narendra Modi angekündigten Reformen schwierig werden würde.

Die bisherigen Maßnahmen waren jedoch gut, und als Anleger begrüßen wir jeden Schritt in die richtige Richtung, den Indien unternimmt. Selbst wenn Modi nur einen kleineren Teil seiner versprochenen Reformen umsetzt, sehen wir das als Erfolg.

„Make in India“

Dieses Jahr hat sich Premierminister Modi mit den verschiedensten Staatschefs der Welt getroffen. Im September besuchte er die Vereinigten Staaten. Dort sprach er nicht nur mit Präsident Barack Obama, sondern auch mit Technologietitanen im kalifornischen Silicon Valley. Hier wollte er im Rahmen seiner „Make in India“-Kampagne um Investitionen sowie Unternehmensgründungen in Indien werben. Diese 2014 gestartete Kampagne soll multinationale und inländische Unternehmen dafür gewinnen, in Indien zu produzieren. Die Zielgruppe sind 25 verschiedene Wirtschaftszweige, unter anderem Autobau und Autoteile, Luftfahrt, Chemie, IT und Pharmazeutika.

Indien hat in letzter Zeit einige Auslandsinvestitionen anwerben können, doch es gibt noch Luft nach oben. Der Produktionssektor hat einen Anteil von nur 16 Prozent an Indiens Bruttoinlandsprodukt (BIP) und 1,8 Prozent am Welt-Output. Dies ist im Vergleich zu China zu betrachten, dessen Produktionssektor 34 Prozent des BIP und 13,7 Prozent der Weltproduktion ausmacht.

Damit die Produktion reibungslos laufen kann, kommt es vor allem auf die Infrastruktur an. Doch nicht nur in diesem Bereich ist noch mehr zu tun. Es bedarf auch weiterer Steuer- und Arbeitsmarktreformen. Damit dürfte Indien allgemein attraktiver für ausländische Anleger werden. Positiv für Indiens Ambitionen im Produktionssektor ist die vergleichsweise junge Bevölkerung. In Indien liegt das Durchschnittsalter bei 27, in China dagegen bei 36,8 und in den USA bei 37,8.

Robustes BIP-Wachstum erwartet

Wir sind sehr optimistisch, was Indiens Zukunft betrifft. Angesichts der derzeitigen Marktbedingungen sind wir bestrebt, unser indisches Aktienengagement durch eine Mischung aus rohstofforientierten, exportorientierten und inländischen Unternehmen zu diversifizieren. Dabei liegt unser Fokus insbesondere auf Unternehmen, denen eine weitere Währungsabwertung sowie der niedrige Ölpreis zugutekommen dürften.

Wie die Schwellenländer im Allgemeinen hat auch der indische Markt einige heftige Schwankungen erlebt. Wir denken jedoch, dass sich das schon bald ändern wird. Die Wirtschaft in diesen Ländern ist nämlich in den letzten zehn Jahren kräftiger gewachsen als in den Industrieländern. Dieser Trend dürfte sich unserer Einschätzung nach fortsetzen. In Indien wird das BIP 2015 voraussichtlich auf 7,3 Prozent und 2016 auf 7,5 Prozent steigen. Und selbst wenn die Prognose für dieses Jahr etwas schwächer ist als früher, ist sie doch robust.

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