Indische Aktien Warum es kein guter Zeitpunkt ist, jetzt die Bremse zu ziehen
Immobilienwirtschaft vor Trendwende
Gleichzeitig hat die Mittelschicht die Nachfrage nach hochwertigerem Wohnraum angekurbelt, was die Geschäfte von Bauträgern und Immobilienverwaltern voranbringt. Diese Unternehmen sind in der Regel im Mid- und Large-Cap-Segment des indischen Aktienmarkts zu finden.
Die im Mai 2017 umgesetzten aufsichtsrechtlichen Neuerungen haben bereits erste Veränderungen im Immobilienentwicklungssektor angestoßen. Unserer Einschätzung nach befinden wir uns jedoch noch am Anfang dieser Entwicklung.
Im Unionshaushalt für 2018/19 hatte Finanzminister Arun Jaitley im Februar vorgeschlagen, dass ein Fonds für erschwinglichen Wohnraum es sich zum Ziel setzen würde, bis 2022 Wohnraum für alle zu schaffen und durch die Zurverfügungstellung städtischer Grundstücke einen besseren Zugang zu Großstädten zu ermöglichen.
Diese Initiative wird positiv aufgenommen, wie wir beobachten. Wenn zusätzliche Anreize geschaffen werden, könnte dies den städtischen Wohnungsbau beschleunigen und das Beschäftigungswachstum bei angelernten Arbeitskräften ankurbeln. Schon seit längerem tendieren die Investitionsausgaben des indischen Immobiliensektors abwärts, wir rechnen jedoch damit, dass eine steigende Nachfrage nach höherwertigerem Wohnraum eine Erholung anstoßen könnte.
Neue Kapitalertragssteuer dürfte 2018 keine Probleme bereiten
Die Regierung hat zudem angekündigt, eine langfristige Kapitalertragssteuer von 10 Prozent wieder einführen zu wollen, die für einen Verkauf von Aktien im Wert von mehr als 100.000 Rupien gelten soll. Die Änderung dürfte keine reflexartige Reaktion indischer Aktien nach sich ziehen, da bis zum 31. Januar 2018 vorgenommene Verkäufe von der Kapitalertragssteuer befreit bleiben sollen.
Unserer Ansicht nach wird der indische Aktienmarkt noch mehr zu bieten haben, während er sich auf die Auswirkungen des Unionshaushalts einstellt: Auch wenn einige Anleger bezüglich der Entwicklung des indischen Aktienmarktes besorgt sind, dürfte eine Kombination aus günstigen makroökonomischen und demografischen Faktoren Spielraum für höhere Bewertungen bieten.