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Industrie- und Edelmetalle Dieser Hedgefonds setzt auf Rohstoffe

Orion Mine Finance Group startet einen Metalle-Hedgefonds zu einer Zeit, in der sich die meisten anderen Anleger eher aus Rohstoffen zurückziehen.

Die 2 Milliarden Dollar schwere Investmentfirma eröffnet den Fonds, der mit Industrie- und Edelmetallen handeln soll, im Januar. Das erklärt Oskar Lewnowski, Gründer und Investmentchef, in einem Interview mit Bloomberg. Später werden seinen Worten zufolge möglicherweise noch Aktien hinzukommen.

Der Fonds unter der Leitung von John Fallon trägt den Namen Orion Commodities Fund LP. Er soll Derivate kaufen und verkaufen, neben physischen Rohmetallen.

Die Expansion von Orion ist ungewöhnlich. In diesem Jahr haben einige der größten und bekanntesten Händler ihre Flaggschiff-Rohstofffonds geschlossen - im schlimmsten Jahr für die Preise von Rohstoffen seit der globalen Finanzkrise von 2008.

Der Bloomberg Commodity Index, der die Entwicklung von 22 Rohstoffen abbildet, ist seit dem Hoch von 1999 inzwischen um rund zwei Drittel abgerutscht.

„Lange Zeit wurden Metalle von Finanzflüssen getrieben - ob Bergwerg-orientierte Banken, Rohstoff-Hedgefonds, CTAs oder selbst Kleinanleger", sagt Lewnowski. „Ohne diese Leute sind wir zurück bei den Fundamentaldaten. Und das ist ein Umfeld, in dem wir uns gut entwickeln können."

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Hedgefonds, die auf Rohstoffe wetten, stehen vor dem Abschluss ihres schlechtesten Jahres seit sieben Jahren - nachdem sie in den ersten zehn Monaten 2015 bereits rund 4,6 Prozent verloren hatten, geht aus dem Newedge Commodity Trading Index hervor.

Gleichzeitig sind die Aktiva der Hedgefonds laut Daten der Analysefirma eVestment auf den geringsten Wert seit 2010 abgesunken. Mit Stand Oktober habe das verwaltete Vermögen bei 66,3 Milliarden Dollar gelegen.

Seit 2012 haben mindestens zwölf Rohstoffhändler geschlossen, darunter so bekannte Namen wie Clive Capital LLP und Centaurus Energy LP sowie Startups wie etwa Higgs Capital Management und Mastic Investment.
Orion war 2013 von Lewnowski gegründet worden, als Spin-off der Red Kite Group. Bislang hat sich das Unternehmen auf Minen-Finanzierungen, Übernahmen und die Bereitstellung von Händlerdiensten konzentriert. Es ist ein Co-Investor der Kupferbergwerke von Anglo American Plc im Norden von Chile und finanziert ein Gold-Projekt in Armenien.

Der Rohstoff-Hedgefonds von Orion startet zunächst mit fünf Händlern. Michael Sheehan von Red Kite sowie Matthew Heap und Raphael Bonvillian von Dreyfus Commodities BV wurden als Portfolio-Manager angestellt.

Eine sinkende Nachfrage nach Rohstoffen von China hatte zu einem Überangebot auf vielen Märkten von Kupfer bis Öl geführt – nach Jahren an Investitionen durch die Produzenten. Nickel zum Beispiel ist seit Jahresbeginn um 41 Prozent billiger geworden.

„Die Trendwende kommt 2018", sagt Lewnowski. „Der Höhepunkt des Preiszyklus’ war 2011. Und diese Zyklen tendieren dazu, sieben Jahre lang anzuhalten. Nickel könnte tatsächlich schon im nächsten Jahr interessant werden. Viele Leute hassen es. Siebzig Prozent der geförderten Menge fährt Verluste ein. Diese Situation kann nicht von Dauer sein."

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