5 Anlageprofis geben Tipps Was Vermögensverwalter ihren Kunden jetzt raten
„Kontinuierlich steigende Dividenden helfen gegen Inflation“
Andreas Heinrich, Hansen & Heinrich:
„Die 2010er Jahre werden Börsianern als Goldi-Locks-Jahrzehnt in Erinnerung bleiben. Die 2020er Jahre werden anders aussehen. Der Höhepunkt der Globalisierung liegt hinter uns. Aspekte wie regionale Versorgungssicherheit rücken in den Mittelpunkt, ebenso wie die Themen Demographie und Fachkräftemangel sowie Dekarbonisierung. Die grüne Transformation benötigt viel Kapital und Rohstoffe, die überwiegend außerhalb Europas in teils politisch schwierigen Regionen lagern.
Die aktuelle Gemengelage wird unserer Meinung dazu führen, dass die Inflation sich zwischen etwa 2 Prozent und 4 Prozent in den 2020er Jahren einpendeln wird. Temporäres Überschießen muss einkalkuliert werden. Ein Rücklauf in Richtung 2 Prozent zum Jahresende erscheint unwahrscheinlich. Die Notenbank ist vor dem Hintergrund übergeordneter politischer Interessen in ihren Möglichkeiten begrenzt. Zinsen werden nicht so hoch gesetzt werden können wie notwendig.
Unseren Mandanten ist der Vermögenserhalt sehr wichtig. Wir raten schon seit Langem zu Investitionen in Sachwerte. Dabei haben wir vor allem Aktien im Blick, da sie hochliquide und günstig in den Nebenkosten sind. Es sollten Beteiligungspapiere von Unternehmen sein, die ihre Produkte oder Dienstleistungen so gestalten, dass sie höhere Kosten an die Endverbraucher weiterreichen können, ohne wesentlich an Umsatz einzubüßen. Das ist die Grundlage für stetig steigende Cash-Flows. Auch kontinuierlich steigende Ausschüttungen sind ein Baustein, der steigenden Inflation intelligent zu begegnen.
Den alleinigen Königsweg, der allen Aspekten gerecht wird, gibt es in der Vermögensanlage nicht. So auch nicht in Zeiten erhöhter Inflation. Elementar bleibt für uns eine ausgewogene Anlagestrategie, die nicht nur Aktien, sondern auch Vermögenswerte wie kurzlaufende Unternehmens- und Staatsanleihen, Gold oder Immobilien umfasst.
Ein gutes Aktien-Beispiel ist Procter & Gamble, das Marken wie Pampers, Ariel, Meister Propper, Always und Gilette betreibt. Seit 1890 zahlt das Unternehmen ununterbrochen eine Dividende, die seit 66 Jahren ununterbrochen gesteigert wird. Mit solchen Aktien haben wir nicht den schnellen Kursgewinn im Blick, sondern verstehen uns als Eigentümer, der langfristig am Geschäftserfolg in Form von Dividenden profitieren will. Unsere Mandanten und Mandantinnen teilen diese langfristige Einschätzung.“