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Inflation: „Die Fed scheint keine Grenze mehr zu kennen“

Lesedauer: 4 Minuten
Robert Spector
Robert Spector
Für Investoren ist es immer gefährlich die Zentralbanken zu unterschätzen. Denn diese haben die Macht über die Notenpresse und können jederzeit neue Liquidität aus dem Hut zaubern. In den vergangenen Wochen haben sowohl die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) als auch die Europäische Zentralbank (EZB) erklärt, die Konjunktur in unbegrenztem Umfang zu stützen. Die Investoren haben gejubelt.

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Bereits in den vergangenen Jahren war die Geldpolitik der Fed sehr expansiv, aber jetzt scheint sie keine Grenzen mehr zu kennen. Als ob es nicht reicht, die Federal Funds Rate bis 2015 bei Null zu halten, ging sie mit QE3 (einem dritten Quantitative Easing) noch einen Schritt weiter. Fed-Präsident Ben Bernanke erklärte, bis zum Jahresende noch mehr Wertpapiere zu kaufen und so die Zentralbankbilanz noch weiter zu verlängern.

Ohne jeden Präzedenzfall ist, dass die Fed QE3 von der Arbeitsmarktentwicklung abhängig macht. Die Notenbank hat faktisch zugesagt, so lange weitere Wertpapiere zu kaufen, bis die Arbeitslosenquote von zurzeit gut 8 Prozent merklich gefallen ist. Weil die Geldpolitik bekanntermaßen erst mit einer langen Verzögerung wirkt, ist eine Verlängerung des Programms auch über das Jahresende 2012 hinaus so gut wie sicher.

Die Fed nimmt also einen Teil ihres doppelten Mandats, für Vollbeschäftigung zu sorgen, wichtiger als den anderen, die Sicherstellung der Preisstabilität. Da überrascht es nicht, dass die Inflationserwartungen für die kommenden zehn Jahre gemessen an den Renditen inflationsindexierter Anleihen gestiegen sind.

Kurzfristig halten wir das Inflationsrisiko für gering, doch haben wir volles Verständnis dafür, wenn Investoren aufgrund der enormen Geldmengenexpansion langfristig zumindest ein Mindestmaß an Inflationsschutz wünschen. Das Wirtschaftswachstum dürfte QE3 hingegen kaum voranbringen. So ist es eben in Zeiten des Schuldenabbaus.

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