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Robert Halver zur Kampfansage gegen die Inflation „Die Zins-Daumenschrauben muss die Fed gar nicht so stark anziehen“

Von in DeutschlandLesedauer: 5 Minuten
Leere Regale im Supermarkt, wegen Lieferschwierigkeiten keine Seltenheit
Leere Regale im Supermarkt, wegen Lieferschwierigkeiten keine Seltenheit: „Die aktuell hohen Preisraten kommen primär nicht von der Nachfrage- sondern der Angebotsseite“, erklärt Robert Halver. | Foto: Imago Images / Onw-images

Zurzeit betreibt die Fed klare Mobilmachung gegen die Inflation. Ihr ungewohnt emotionales Kampfgeschrei für Preisstabilität ist tatsächlich so überzeugend, dass die Anlagemärkte in Deckung gehen. Doch macht ein nüchterner Realitäts-Check klar, dass ihrem verbalen Buhei keine entsprechend heldenhaften Taten folgen. Und die EZB ist ohnehin mit der Heilsarmee vergleichbar.


Eine Taube im Falkenkostüm ist noch lange kein Falke

Grundsätzlich kann die Fed als Nummer 1 unter den Notenbanken die ungewohnt hohe Inflation nicht einfach schulterzuckend akzeptieren. Ansonsten riskiert sie einen massiven Glaubwürdigkeitsverlust. Daher kündigt sie mit viel Tamtam Leitzinserhöhungen und Liquiditätsverknappungen an. Aber wieviel Falkenhaftigkeit muss man der Fed wirklich abkaufen?

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Das Inflationsproblem ist vor allem ein Angebotsproblem

Die aktuell hohen Preisraten kommen primär nicht von der Nachfrage- sondern der Angebotsseite. So haben viele Industriebetriebe weltweit während der wirtschaftsschwachen Corona-Zeit keine Vorprodukte mehr bestellt, um kein Lagerkostenproblem zu bekommen. In der Folge haben auch die Produzenten von Vorprodukten ihre Hände in den Schoß gelegt.

Als dann jedoch die Lockdowns endeten, wollten alle zeitgleich wieder an die Objekte der Begierde kommen. Bei gleichzeitig brüchigen Transportketten konnten die Preise für Grundstoffe und damit die Inflation nur steigen. Nicht zuletzt hat auch der Ukraine-Konflikt bei Öl- und Gaspreisen den Turbo gezündet. Dieses angebotsseitige Inflationsproblem, kann die Fed so wenig heilen wie Aspirin einen Beinbruch. 

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