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Von in FondsLesedauer: 7 Minuten
Die Ruhestandsplanung verändert sich angesichts von Themen wie Inflation und längerer Lebensdauer
Die Ruhestandsplanung verändert sich angesichts von Themen wie Inflation und längerer Lebensdauer | Foto: Midjourney

Die Rahmenbedingungen für die Beratung zur Altersvorsorge haben sich grundlegend verändert. Wo früher standardisierte Lösungen ausreichten, stehen Finanzberater heute vor der Herausforderung, komplexe Einflussfaktoren zu berücksichtigen und individuellere Strategien zu entwickeln. Drei dominante Faktoren prägen dabei besonders die aktuelle Beratungssituation: die anhaltende Inflation, die Zinswende und die steigende Lebenserwartung der Kunden.

Neue Marktbedingungen erfordern differenzierte Beratungsansätze

Die Inflationsraten der vergangenen Jahre haben in vielen Kundendepots spürbare Auswirkungen hinterlassen. Auch wenn sich die Teuerungsraten wieder normalisieren, bleibt der Kaufkraftverlust ein zentrales Thema in der Beratung. Eine Inflationsrate von nur 2 Prozent führt über einen Zeitraum von 20 Jahren zu einem Kaufkraftverlust von rund einem Drittel – eine Realität, die vielen Kunden erst in konkreten Modellrechnungen bewusst wird.

Parallel dazu hat die Zinswende nach Jahren der Nullzinspolitik die Marktdynamik verändert. Die höheren Zinsen bieten neue Möglichkeiten bei festverzinslichen Anlagen, haben aber auch zu Verwerfungen in bestehenden Portfolios geführt.

Der dritte entscheidende Faktor ist die gestiegene Lebenserwartung, die Beratungskonzepte mit deutlich längeren Planungshorizonten erfordert. Vermögensstrategien müssen heute oft für 25-30 Jahre konzipiert werden, was nicht nur die Kapitalmarktrisiken erhöht, sondern auch zusätzliche Faktoren wie Pflegebedürftigkeit und Inflationsschutz stärker in den Vordergrund rückt.

Produktdefizite als Beratungsherausforderung

Diese Entwicklungen setzen klassische Altersvorsorgeprodukte zunehmend unter Druck. Eine aktuelle Umfrage unter 153 Finanzprofis zeigt, dass fast zwei Drittel mit traditionellen Produkten wie Rentenversicherungen unzufrieden sind. Statt starrer Lösungen bevorzugen 73,4 Prozent der Berater ausschüttungsorientierte Fonds und 71,6 Prozent Multi-Asset-Ansätze.

Worauf es den Kunden bei der Ruhestandsplanung ankommt
Worauf es den Kunden bei der Ruhestandsplanung ankommt © DAS INVESTMENT

Das stellt Berater vor die Aufgabe, ihren Kunden die Grenzen klassischer Produkte transparent zu vermitteln und gleichzeitig Alternativen aufzuzeigen, die besser zu den aktuellen Marktbedingungen passen. Reine Anleihendepots, früher ein Standardbaustein der Ruhestandsplanung, reichen heute oft nicht mehr aus, um den realen Vermögenserhalt zu sichern.

Veränderte Kundenbedürfnisse antizipieren

Die Beratungspraxis zeigt: Die Generation 50plus unterscheidet sich fundamental von früheren Ruhestandsgenerationen. Finanzberater müssen diese neuen Erwartungshaltungen in ihre Beratungskonzepte integrieren.

Der klassische Ruhestand mit 67 wird zunehmend durch flexible Übergänge ersetzt. Viele Kunden wünschen sich einen schrittweisen Übergang, planen Altersteilzeit oder den Aufbau einer Selbstständigkeit. Diese Flexibilität erfordert anpassungsfähige Finanzstrategien, die verschiedene Einkommensströme und Entnahmephasen koordinieren.

Laut Umfrageergebnissen stehen für Kunden regelmäßige, planbare Einkünfte (42,7 Prozent) und maximale Flexibilität bei der Vermögensentnahme (32,7 Prozent) im Mittelpunkt – während traditionelle Produkte genau diese Anforderungen oft nicht erfüllen.

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Multi-Asset-Konzepte als Beratungsbaustein

Als Reaktion auf diese Herausforderungen integrieren immer mehr Berater Multi-Asset-Konzepte mit professionellem Risikomanagement in ihre Beratungsstrategie. Ein Beispiel für solche Lösungen ist der Sauren Ruhestandsfonds, der spezifisch für die Anforderungen der Ruhestandsplanung entwickelt wurde.

„Der Anstoß kam aus Gesprächen mit Beratern, die nach Lösungen für die Ruhestandsplanung suchten“, erklärt Eckhard Sauren, Fondsmanager des Sauren Ruhestandsfonds. „Wir diskutierten verschiedene Töpfe-Modelle mit Umschichtungen zwischen unterschiedlichen Fonds. Aber dann fragten wir uns: Geht das nicht einfacher?“

Der Fonds schüttet monatlich 0,3 Prozent des Anteilswerts aus und weist ein moderates Risikoprofil auf, was die Vermittlung des Konzepts in der Beratung erleichtert. „Basierend auf unseren Simulationen haben wir analysiert, welche Ausschüttung nachhaltig erzielbar ist, möglichst ohne das Kapital aufzuzehren“, so Sauren. Die Strategie kombiniert Aktien (20 Prozent), Anleihen (26 Prozent) und Absolute-Return-Konzepte (49 Prozent).

Für Berater relevant ist auch die Krisenfestigkeit solcher Konzepte. Sauren erklärt dazu: „Selbst wenn man zu einem ungünstigen Zeitpunkt, etwa kurz vor der Corona-Krise, eingestiegen wäre, wäre die Ausschüttung maximal um etwa 10 Prozent zurückgegangen. Das ist in Kundengesprächen vermittelbar.“

 

Strukturierter Beratungsprozess als Differenzierungsmerkmal

Erfolgreiche Beratungskonzepte setzen heute auf einen strukturierten Prozess, der weit über die reine Produktempfehlung hinausgeht. Die Basis bildet eine sorgfältige Analyse der Kundensituation, gefolgt von einer Bedarfsplanung für verschiedene Lebensphasen und einem systematischen Review-Prozess.

Moderne Beratungskonzepte arbeiten häufig mit einer Liquiditätstopf-Strategie, bei der für verschiedene Lebensphasen separate Portfolios aufgebaut werden. Ein erster Topf für die aktive Phase ermöglicht höhere Entnahmen, während weitere Töpfe als langfristige Reserve dienen. Eine visuelle Darstellung dieser Strategie unterstützt die Beratungsgespräche erheblich.

„Ein interessanter Nebeneffekt unseres Ruhestandsfonds ist, dass der Name bei vielen Anlegern einen wichtigen Denkprozess auslöst“, berichtet Sauren aus der Praxis. „Sie beginnen, ihr Risikoprofil zu hinterfragen und zu überlegen, ob sie nicht etwas vorsichtiger agieren sollten. Das eröffnet Beratern sehr gute Beratungsansätze.“

 

Die größten Beratungshürden überwinden

Als besonders schwierig nennen fast ein Drittel der Berater die realistische Einschätzung des tatsächlichen Finanzbedarfs im Alter. Ein Umfrageteilnehmer bringt es auf den Punkt: „Die Kunden haben keine Vorstellung, wie viel Geld sie für ihren Lebensstandard benötigen, also was 48 Prozent gesetzliches Rentenniveau bedeutet!“

Hier können digitale Tools und standardisierte Bedarfsanalysen helfen, die Lücke zwischen subjektiver Wahrnehmung und objektivem Bedarf zu verdeutlichen. Die Digitalisierung der Beratung wird von 71 Prozent der Befragten als wichtiger Trend gesehen, allerdings mit der Einschränkung, dass persönliche Beratung weiterhin entscheidend bleibt.

Fazit: Komplexität als Differenzierungschance

Die gestiegene Komplexität der Ruhestandsplanung bietet Beratern die Chance, sich durch fundierte Expertise und strukturierte Prozesse vom Wettbewerb abzuheben. Die Zukunft gehört laut Umfrage eindeutig flexiblen Ruhestandsmodellen (82,6 Prozent) und Lösungen mit regelmäßigen Ausschüttungen (73 Prozent).

Für Finanzberater bedeutet das: Wer die veränderten Rahmenbedingungen in seiner Beratungsstrategie aktiv adressiert und innovative Konzepte integriert, kann nicht nur Kundenbindung stärken, sondern auch die Weichen für langfristige Beratungsbeziehungen stellen – gerade in einer Zeit, in der Inflation, Zinswende und längere Lebensdauer die traditionellen Lösungsansätze in Frage stellen.

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