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Inflationsziel in Reichweite Draghi startet QE

Sechs Jahre, nachdem die Federal Reserve ein quantitatives Lockerungsprogramm begonnen hat, beschloss der EZB-Rat, in der kommenden Woche mit Aktivakäufen im Rahmen eines Programms von 60 Mrd. Euro monatlich zu beginnen, sagte der EZB-Präsident am Donnerstag auf der Pressekonferenz in Nikosia. Er gab auch neue Prognosen bekannt, die ein höheres Wirtschaftswachstum zeigten sowie einen Inflationsausblick, der die EZB auf Kurs bringt, ihr Inflationsziel von knapp zwei Prozent zu erreichen.

“Unsere geldpolitischen Entscheidungen haben funktioniert und mit einer gewissen Befriedigung nimmt der Rat dies zur Kenntnis”, sagte Draghi auf einer Pressekonferenz in der zyprischen Hauptstadt. “Wir beobachten, dass Ziele allmählich erreicht werden.”

Draghis Bemühungen, die Währungsunion mit dem Einstieg in QE in eine neue Ära der Geldpolitik zu führen, waren eine Reihe anderer Stützungsmaßnahmen vorausgegangen, mit denen die Verbraucherpreise in der Region bisher nicht angeschoben werden konnten. Seit Juni hat die EZB die Zinsen zweimal gesenkt, den Banken billige langfristige Kredite angeboten und mit dem Kauf von forderungsbesicherten Papieren (ABS) und Covered Bonds begonnen.

In Kommentaren gegenüber Journalisten gab Draghi eine Reihe von Elementen des Plans bekannt, beispielsweise bis zu welchem Ausmaß die EZB Anleihen mit negativen Renditen kaufen könnte.

“Wie weit in den Negativbereich werden wir gehen? Bis zum Einlagensatz”, sagte er. Am Donnerstag haben die Währungshüter den Einlagensatz bei minus 0,2 Prozent und den Leitzins bei 0,05 Prozent belassen.

Die Notenbank mit Sitz in Frankfurt rechnet nun für 2015 mit unveränderten Verbraucherpreisen, bevor diese im nächsten Jahr um 1,5 Prozent und 2017 um 1,8 Prozent steigen, erklärte Draghi. Die Währungshüter haben auch die Schätzungen für das Wirtschaftswachstum nach oben revidiert, teilweise aufgrund des Rückgangs beim Ölpreis. Sie erwarten nun einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 1,5 Prozent für dieses Jahr, 1,9 Prozent für 2016 und 2,1 Prozent für 2017.

Die neuen EZB-Prognosen spiegeln “die günstigen Auswirkungen niedriger Ölpreise, eines schwächeren Wechselkurses für den Euro und die Auswirkung der jüngsten geldpolitischen Maßnahme der EZB wider”, erläuterte Draghi und signalisierte, dass dies die letzte stimulierende Maßnahme der EZB sei und eine Verbesserung der Konjunkturlage nun von anderen Akteuren abhängig sei.

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